Naturwein
Für uns die Zukunft im Wein - aber unter Bedingungen ...
Ohne die Jahrtausende alte Kultur des Weinbaus gäbe es ihn nicht, den Wein, wie wir ihn kennen. Nähme man den Begriff des »Naturweines« wörtlich, wäre er des Winzers höchste Kunst - er käme nämlich von autonomen Reben, die sich in Balance mit der Natur ihrer Umgebung befinden. Deren gesunde Trauben in Wein zu verwandeln bedarf dann weder besonderer Technik, noch chemischer oder physikalischer Eingriffe, sehr wohl aber kompetenter Kontrolle und respektvoller Beobachtung der Mikrobiologie.
Das wäre »Natur-Wein«, wie wir ihn verstehen. Stattdessen setzt uns die Naturweinbewegung immer wieder »Opfer der Natur« vor, die unangenehm »mäuseln«, Essigstich oder Brettanomyces-Befall aufweisen, wegen biogener Amine Kopfweh verursachen oder wegen zu hoher Acetaldehyd-Gehalte gesundheitlich bedenklich sind.
Die Naturwein-Bewegung hat enorm Positives bewirkt und den Markt nachhaltig verändert! Sie hat überkommene Fehler-Vorstellungen aufgebrochen, konventionellen Wein als lebloses Klischee entlarvt und Wein aufregend neu definiert. Das war und ist wegweisend! Falsch ist aber, daß sie die uralte Kultur der Schwefelung pauschal zum Feind erklärt und schade ist, daß unseriöse Trittbrettfahrer und ideologisch verblendete Gurus ohne Kompetenz den Naturwein angreifbar machen: Wenn er nicht aus ökologisch zertifiziertem eigenem Anbau stammt und seine angeblich »natürliche« Machart den Charakter der Herkunft und damit seine Identität uniform überdeckt, finden wir ihn so ärgerlich und uninteressant wie den üblichen Retorten-Wein.
Eine umfassende Einführung in den Naturwein mit einem Ausblick auf seine Zukunft in acht aufregend natürlichen Weinen.
Orange-Wein
Kein Wein aus Orangen, sondern Weißwein, der auf den Schalen seiner Beeren vergoren wurde
Sein Name ist Programm: Orange-Wein. In Deutschland nennt man ihn »Maischevergorenen Weißwein«. Orange-Wein ist immer Weißwein, dessen Beerenschalen man nicht durch Abpressen entfernt hat, sondern die man im entstehenden Most schwimmen läßt, um ihnen so Gerb- und Aromastoffe zu entziehen, die man im »normalen« Weißwein keinesfalls haben möchte. Dort sind diese als Phenole verschrien. Weil die Beerenschalen während dieser Extraktion je nach Rebsorte unterschiedlich auch Farbstoffe abgeben, die ins goldgelbe bis Orange reichen können, nennt man diese Weine zeitgeistig »Orange-Weine«.
Dieses Seminar führt ein in die Faszination der maischevergorenen Weißweine. Sie erfreuen sich weltweiter Beliebtheit und dürften in Zukunft verstärkt produziert werden, weil sie unter jungen Weintrinkerinnen und Weintrinkern die erste Wahl sind. Ihnen sind konventionelle Weißweine viel zu langweilig. Die Weinwelt im Wandel. Historisch sind maischevergorene Weißweine eine alte Klamotte. Bis zur Erfindung der modernen hydraulischen Horizontalpresse in den 1960er Jahren waren auch hierzulande alle Weißweine mehr oder weniger von Phenolen, also Gerbstoffen, geprägt. Heute gehören die besten Exemplare dieses Genres zu den großen Erlebnissen der Weißwein-Welt.
Weinwissen für Einsteiger
Unser Basis-Seminar für alle, die erleben möchten, was Wein wirklich ist ...
... und unser persönliches Lieblings-Seminar. Der Einstieg in die Welt des Weines. Ohne überflüssigen Wissens-Ballast, mitten rein ins Weinerleben und die technische Verkostung von Wein. Keine Angst, hier sind keinerlei Vorkenntnisse gefragt. Ihr kommt und laßt unsere Weine auf euch wirken.
Unser Basis-Seminar ist anders als andere. Wir stopfen euch nicht voll mit unnötigem Wissen über Regionen, Rebsorten oder Jahrgänge. Bei uns lernt ihr vielmehr, wie man Wein in seiner Qualität beurteilt, wie man ihn richtig verkostet und woran man erkennt, ob er sein Geld wert ist. Ihr sollt ihn schließlich nach diesem Seminar mit Verstand und ein wenig mehr Übung zu genießen wissen. Genuß kommt von Können. Nur wer mehr weiß, schmeckt auch mehr in seinem Wein. Der Weg dahin scheint weit. Wir zeigen euch, wie es viel schneller geht und vor allem lustvoller und selbstverständlicher. Dazu verkosten wir gemeinsam exemplarische Schaum-, Weiß- und Rotweine.
Ungarns neue Winzer-Generation
Eine Streit-Verkostung wider die fatale Verwechslung von Klischee und Charakter
Streit-Verkostung? Es geht uns mit diesem provozierenden Seminar darum, den radikalen Unterschied zwischen jenen Weinen, die gezielt für das geschmackliche Klischee produziert werden, das ihre Käufer von ihnen erwarten, und Weinen, die auf alle geschmacksverändernden Zusatzstoffe verzichten, um den Charakter ihrer Herkunft in maximal individueller Expression zeigen zu können, zu diskutieren.
Warum wir das anhand Ungarns neuer Winzergeneration demonstrieren? Weil sie Weiß- und Rotweine produziert, die exemplarisch geprägt sind vom Charakter ihrer Herkunft, also von ihren Böden, ihrem Klima, ihren Rebsorten und der Persönlichkeit ihrer Winzerinnen und Winzer. Von dem also, was die Franzosen »Terroir« nennen. In Ungarn hat der moderne Weinbau noch nicht flächendeckend Einzug gehalten. Da gibt es noch handwerklich arbeitende Winzerinnen und Winzer, die auf wenigen Hektar Rebfläche mutig eigensinnige, authentische und entwaffnend ehrliche Weine produzieren, die im direkten Vergleich mit Klischee-Weinen z. B. aus dem Burgenland geradezu störrisch individuell ausfallen.
Diesen spannenden Aspekt zweier sich qualitativ voneinander immer mehr entfernender Märkte demonstrieren wir in dieser »Streitverkostung« anhand des Vergleichs einiger ungarischer Herkunftsweine mit Weinen, die wir der Kategorie »Klischee« zuordnen würden. Ein sensorisch besonders interessantes Seminar, das Euch Einblicke beschert, die Ihr nicht erwartet hättet ....
Kann man den »Boden« im Wein schmecken?
Eindrücklich erlebbar gemacht in sechs Weinen, die ausschließlich von vulkanischen Böden stammen
Ein Seminar, das uns ganz besonders am Herzen liegt. Doch scheint der Boden den meisten Menschen ganz weit weg. Sie kommen gar nicht auf die Idee, daß der Boden, auf dem die Reben stehen, den Wein mehr prägen könnte, als sie es sich vorstellen können.
Doch wir wollen Ihnen ja nicht irgendwelchen Wein verkaufen, wir wollen, daß Sie Wein grundsätzlich verstehen lernen - ohne dämliches Pseudo-Fachwissen, das man überall nachlesen kann, sondern auf der Basis dessen, was Sie ganz persönlich im Mund fühlen und schmecken, wenn Sie Wein trinken.
Wir machen das an diesem Abend anhand sechs ausgewählter Weine von sechs sehr unterschiedlich strukturierten vulkanischen Böden auch dem absoluten Laien nachvollziehbar und verständlich. Ein Seminar, das einen faszinierend neuen (und ganz einfachen) Zugang zum Wein ermöglicht, für den keinerlei Vorwissen nötig ist.
Der K&U-Wein-Talk
Ein spannendes und zugleich sehr persönliches Gesprächs-Format, in dem wir Winzer mal von einer anderen Seite zu Wort kommen lassen wollen, als nur von der, die uns Wein verkaufen will. Dieses locker geführte, aber sachlich informative Talk-Format will in Zeiten spaltenden Meinungs-Diktates und mangelnder Bereitschaft zum offenen Disput zur Diskussion über Fakten anregen. Fakten statt Meinung. Kompetenz statt Ideologien. Dazu eignet sich der Wein als Bindeglied zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft exemplarisch. Wir hoffen auf gute Gespräche und kritische Diskussion mit Ihnen!
Wir wollen den Wein hier rundum beleuchten, vom Boden bis ins Glas, aus der Sicht der Wissenschaft, wie aus der des Praktikers. Für Sie und mit Ihnen. Ihre Fragen sind als wichtiger Teil dieses Gesprächs-Formates unbedingt willkommen!