Lagares


Lagares haben in Portugal uralte Tradition. So nennt man in Portugal jene großen, flachen Vergärungsbecken aus Granit, Beton oder neuerdings auch aus Edelstahl, in denen die Trauben samt Rappen (Stiele) behutsam mit den Füßen gestampft und eingemaischt werden. Nach wenigen Tagen der Mazeration in den flachen Gärbecken werden sie für die weitere Gärung und den anschließenden Ausbau in Holzfässer umgefüllt. Die Mazeration der Beerenschalen in den Lagares erfolgt sehr schonend, weil die Fußballen die Bitterkeit verursachenden Zellen der Beerenhäute und Rappen nicht zerstören.

Die traditionelle Lagares-Kelterung bedingt, auch trotz des enormen Sauerstoffkontaktes durch die große Oberfläche, eine sehr spezifische, samtig fruchtbetonte Gerbstoffstruktur der Rotweine, die sie identifizierbar macht durch ihre massive, aber auch frisch wirkende Präsenz. Waren portugiesische Rotweine früher durch unsachgemäße Lagares-Kelterung hart, grün und kantig, präsentieren sich die großen Rotweine Portugals heute als charaktervolle Bereicherung der Weinwelt.

© K&U