Presskork


Der größte und bekannteste Produzent der Presskorken ist DIAM. Sie schreddern Naturkork, um ihn über das sogenannte "Diamant-Verfahren" von risikoreichen Bakterien zu befreien, die einen Korkton im Wein verursachen könnten, um das Korkgranulat anschließend in Korkenform zusammenzusetzen. 

Die Innovation, Korkschmecker aus Weinen zu verbannen, ist eine schöne Idee. Allerdings ist der CO2-Aufwand, der für dieses Verfahren und den Herstellungsprozess nötig ist, enorm. 

Hinzu kommt das fragwürdige Bindemittel, mit dem das Korkgranulat zusammengehalten wird. Es handelt sich zwar nicht um Klebstoff, aber um Kunstharz. DIAM wirbt mit nachhaltigen, biobasierten Bindemitteln. Biobasiert mögen sie ja sein, aber wir haben mal genauer nachgeforscht, ob das, was hier so grün und öko wirkt, auch wirklich wahr ist. Der Kunstharz-Stoff nennt sich Polyurethan und gehört zu den Polyolen. Selbst wenn dieses, wie auf der Homepage angegeben, komplett biologischer Herkunft entstammt, so ist spätestens der Verarbeitungsprozess ganz und gar nicht mehr bio. Zur Verwendung als Bindemittel, um das Korkgranulat in Korkenform zusammenzuhalten, wird das Polyol mit Akrylaten versetzt. Der Herstellungsprozess von diesem Zwei-Komponenten-Kleber ist hoch giftig. Das Endprodukt ist zwar nicht mehr giftig, aber bio ganz sicher nicht. Von dem riesigen ökologischen Fußabdruck des Herstellungsprozesses mal abgesehen... Sehr erfolgreich werden diese Details sowohl Weingütern als auch Konsument:innen vorenthalten und beabsichtigt unterschlagen. Bei DIAM also eindeutiges Greenwashing!

So kommen wir zu dem Schluss, dass wir den Naturkorken ganz klar dem Presskorken vorziehen. Von Plastikkorken fangen wir gar nicht erst an...


© K&U