Zeit im Wein®
Faszination Zeit im Wein® - Langsamer Wein®
Es ist die Zeit, die den Unterschied zwischen »schnellem« Technik- und »langsamem« Kulturwein verständlich macht. Ein Unterschied, der riech- und schmeckbar ist. Bei Weißweinen noch sehr viel unmittelbarer und ausgeprägter als bei Rotweinen.
Nicht agrarchemisch basierter Weinbau braucht enorm viel Zeit. Zeit für Gedanken über Nachhaltigkeit; Zeit für Beobachtung, um die natürlichen komplexen Vorgänge im Weinberg verstehen zu lernen; Zeit, um die Bedeutung des Bodens für den Wein zu erkennen (die Basis für Weinqualität); Zeit für Reflexion über das eigene Tun, aber auch Zeit und Geduld und viel Können für kerngesunde Trauben.
Für die Winzer*innen bedeutet all dies harte Arbeit in Weinberg und Keller. Sind die Trauben gelesen, kommt im Keller erneut die Zeit ins Spiel; für Schalenkontakt, Vergärung, Ausbau und Reife. Langer Hefekontakt und Ausbau im traditionellen Holzfass vollenden die langsame Weinwerdung zu einem Zeitpunkt, wo der »schnelle Wein« des Mainstreams längst im Verkauf ist. Die veränderte Chemie »langsamer Weine« liefert ein vielschichtiges Geschmacks- und ein verhalten aromatisches Weinerlebnis, das auch im Glas Zeit braucht, um seine tiefgründige Komplexität entfalten zu können. Für diese Weine ist Luft der größte Freund. Deshalb sollten »langsame« Weißweine unbedingt dekantiert werden. Sie reifen auf der Flasche hervorragend und unterscheiden sich dann in Duft und Geschmack so nachhaltig von ihren »schnellen« Gegenspielern aus Vergärung mit Reinzuchthefe oder Enzymen, dass selbst der Wein-Neuling »Langsamkeit« und »Schnelligkeit« im Wein nachvollziehen kann.
In unserem Sinne guter Wein ist ein Beispiel dafür, dass handwerklicher, kenntnis- und erfahrungsreicher Umgang mit der Natur von dieser mit Qualität, also mit Genuss, belohnt wird. Genuss aber braucht Erfahrung, diese braucht Zeit, und so dauert es lange, bis man das Wort »Qualität« im Wein mit harten Fakten und Kriterien sachkundig untermauern kann.
Es hat in den 40 Jahren, die es uns jetzt schon gibt, Tausende verkosteter und erlebter Probeflaschen gebraucht, bis wir eine sich langsam entwickelnde Vorstellung davon bekamen, wie vielfältig und fordernd Wein sein kann. Heute werden viele »schnelle« Fachleute, Schreiberlinge, »Influencer« und Sommeliers ganz schnell berühmt, in dem sie ganz schnelle Weisheiten von sich geben, die meist ganz schnell von gestern sind. Wein ist zum so eitlen, wie narzistischen Bewertungs-, Bepunktungs- und Verkostungs-Zirkus verkommen, der mit Kennerschaft, mit Genuß und mit der Fähigkeit zu kompetenter Wahrnehmung wenig zu tun hat. Genuss kann nur mit viel Muße erlebt und bewusst gesteigert werden. Genuss ist mit banalen Punkten nicht zu beschreiben. Stil, Charakter und Qualität sind viel zu dynamisch, zu facettenreich, zu komplex, um sie mit linearen Punktwertungen erfassen zu können. Punkte stehen für die Hybris der Kennerschaft im Wein, für eine Pseudo-Objektivität, deren Kriterien aber nie erklärt werden. Sie sind gemacht für jene wichtigen und »schnellen«, lauten Männer, die überall mitreden und wichtig sein wollen. Der wahre Genuss ist ein stiller. Er braucht Zeit für Muße, Reflexion, Verständnis und Neugier auf das Gute im Wein. Wir halten die Wortmarken »Langsamer Wein«®, »Zeit im Wein«® und »ManuVin«® Von ihnen werden Sie noch hören.
© K&U