Es liegt im Trend des Zeitgeistes, das uralte Kulturgut Wein seines Alkohols zu berauben. Dazu unternimmt man derzeit enorme technische Anstrengungen. Doch noch lassen die geschmacklichen Ergebnisse zu wünschen übrig. Selbst aufwendigste Versuche, verkauft in erstaunlich teuren Flaschen, können die Natur im Wein bislang nicht ersetzen. Sie scheint komplexer zu sein, als es die Getränketechnologie richten kann.
Die Kultur des Alkohols im Wein ist Jahrtausende alt. Das Mysterium seiner Entstehung hat Alchemisten und Forscher über Jahrhunderte hinweg fasziniert und beschäftigt. Ihren Erkenntnissen zur alkoholischen Gärung verdanken wir maßgeblich die Biologie, die Chemie und die Physik, die durch ihre Arbeiten erst zu den Wissenschaften wurden, die sie heute sind.
Bislang setzte man in Sachen Alkohol auf die Freiheit der Eigenverantwortung und auf Aufrufe zur Mäßigung. Wein ist schließlich eines der wenigen landwirtschaftlichen Naturprodukte, das eine Verbindung zur Bedeutung von Boden und Wasser für uns Menschen herstellen kann, die riech- und schmeckbar nachvollziehbar ist. Wenn Wein das Naturprodukt ist, das er vorgibt zu sein, kann er wie kein anderes landwirtschaftliches Produkt ein sinnliches Verständnis für die Komplexität der Natur vermitteln. Und schließlich kann der Alkohol im Wein zur Erziehung eines Bewußtseins für seinen Mißbrauch dienen, weil es vor allem sein kundiger Genuß ist, der ihn als Droge beherrschbar macht.
Alkohol ist der wesentliche Geschmacksträger im Wein. Trotzdem suchen wir seit vielen Jahren gezielt nach Weinen, die dank nachhaltiger Bewirtschaftung, sorgfältig gewählten Lesezeitpunktes und fachkundiger Weinbereitung im Alkoholgehalt verhalten ausfallen. Wenn ihre »Macher« ihr Metier beherrschen, wirken ihre Weine trotz niedrigeren Alkoholgehaltes im Mundgefühl anspruchsvoll und hochwertig, auch wenn sie eine etwas andere, kühler und filigraner wirkende Struktur besitzen als Weine, die durch hohen Alkoholgehalt warm, breit und opulent wirken. Je höher der Alkoholgehalt im Wein, um so höher nicht nur der Gehalt an Ethanol, sondern meist auch an Acetaldehyd, das man inzwischen für toxischer hält als den Alkohol.
Große Kunst sind Weine und Schaumweine ohne Alkohol, die trotzdem anspruchvoll schmecken und wirken. Seit vielen Jahren führen wir die alkoholfreien Obstschaumweine von Jörg Geiger von der Schwäbischen Alb. Er vergärt sie auf der Basis ihres natürlichen Zuckergehaltes zu einem natürlichen Alkoholgehalt, den er anschließend durch Entalkoholisierung entfernt. Auf diese Weise entstehen heute die meisten alkoholfreien Weine und Schaumweine.
Da Äpfel und Birnen, die Jörg Geiger vornehmlich verarbeitet, relativ wenig Alkohol während der Gärung entwickeln, muß er deren Mosten auch nur wenige Volumenprozent während der Entalkoholisierung wieder entziehen. So bleiben ihre attraktiv vielfältigen Aromen weitgehend erhalten. Anschließend wird Kohlensäure zugesetzt. Durch ihre erfrischend feine Säure schmecken Geigers alkoholfreie PriSecco-Schaumweine trockener, als sie es chemisch sind, denn ohne ihren natürlich vorhandenen Zucker, der auf jedem Etikett ausgewiesen wird, kommen auch sie nicht aus.
Niko Brandner, der mit seinen Griesel-Sekten zu den besten deutschen Schaumwein-Produzenten zählt, geht mit seiner Vergärung per Kombucha-Pilz den natürlich alkoholarmen Weg. Die berühmte japanische Pilzkultur produziert nämlich während der Gärung vor allem Kohlensäure, aber kaum Alkohol. So hat Niko Brandner zusammen mit seiner »Kräuterhexe« Amrei Pelzer diesen Schaumwein in aromaschonender Kaltmazeration ohne Zusatz von Kohlensäure produziert, den wir für einen der interessantesten, natürlich alkoholfreien Schaumweine des Marktes halten.
Stillweine ohne Alkohol führen wir bislang nicht. Keiner von ihnen konnte uns bisher qualitativ überzeugen. Wir halten sie auch für problematisch, weil in ihnen meist viel Zucker kompensieren muß, was durch den Geschmacksträger Alkohol verlorengegangen ist.
Wir wünschen Ihnen so nachhaltigen wie überzeugenden Genuss mit unseren alkoholfreien Schaumweinen aus Obst und anderen natürlichen Ingredienzien.
Inhalt: 0.75 l (19,87 €* / 1 l)
Der Kombucha-Star
Der alkoholfreie und trocken schmeckende Schaumwein spielt auf dem Niveau eines guten PetNat und ist aus dem Kaltauszug von Brombeerblättern und Karamellmalz (Gerste) in Wasser entstanden, den Niko Brandner und Amrei Pelzer mit einem Sud von Rauchsalzzitronen (Zitronen mit Rauchsalz über mehrere Wochen in Wasser eingelegt), Zitronensaft und Apfeldirektsaft abschmeckten. Mehr zu seiner speziellen Herstellung hier.
Lassen Sie sich bitte nicht von seiner offiziellen Bezeichnung »Kohlensäurehaltiges Fruchtsaftgetränk« abschrecken: Griesels Von Wiesen-Schäumer ist einer der raffiniertesten Schaumweine der Alkoholfrei-Szene, der hohe Ansprüche an Schaumweinerwartung und Perlenspiel erfüllt (18 g Zucker).
Der Klassiker
Längst eine Legende auf dem Markt der alkoholfreien Obstschaumweine ist Jörg Geigers PriSecco-Cuvé N° 11 »Unreifer Apfel | Eichenlaub«. Nach dem Vorbild des französischen »Verjus« versaftet er hier die Sorte Boskoop, die er bewußt unreif geerntet hat. 70% Apfelsaft fügt er ein wenig Birnensaft zu, Kräuter, Anis und Ingwer, entscheidend aber ist der Zusatz von 0,1% gewaschenen und angekochten Eichenlaubs. Das sorgt für exotisch herbe Wirkung auf der Zunge, konserviert die Cuvée durch Gerbstoffe auf natürliche Weise und liefert ein aromatisch magisches Profil, dem man spontan verfällt. Die N° 11 duftet mundwässernd frisch nach Apfel, durchsetzt mit reifer Zitrusfrucht und ätherisch weißem Blütenduft, darüber liegt ein exotisch würziger Hauch von Vanille, Gewürznelke und Piment (69 g Zucker).
Inhalt: 0.75 l (14,53 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (14,53 €* / 1 l)
Der Intellektuelle
Jörg Geigers jüngste Kreation zum Thema PriSecco®. Als Speisenbegleiter einzusetzen wie guter Weißwein. Einem Grundsaft aus 45% Äpfeln und 31% Birnen gibt er hier einen Hauch Pfirsichsaft zur Harmonisierung zu und schmeckt die Cuvée dann mit Gartenmelisse und Ingwer ab. Ihren unverwechselbaren Touch aber erhält die N° 31 durch Zugabe von 0,5% eines Kaltauszuges eines hochwertigen Darjeeling Grüntees. Trotz der nur winzigen Menge dominiert das einzigartige Aroma des Grüntees mit feinen herben Noten in Duft und Geschmack. Herb floral und perfekt ausgewogen in der Balance von Süße und Säure. Im Mund bezaubernd harmonisch im Spiel, mild und weich wirkend, cremig und rund, am Gaumen aber enorm lange nachklingend in der herben Wirkung des Grüntees, die dem alkoholfreien Schaumwein sogar so etwas wie mineralische Tiefe zu verleihen scheint (58 g Zucker).
Aromatische Hochspannung
Ein Traum von einem Birnenschaumwein, der auch hartnäckigste Nicht-Trauben-Wein-Kritiker überzeugen wird. Es dominieren der Duft und die Süße der Gelbmöstlerbirne. Für feines Säuregerüst sorgen die traditionellen Apfelsorten Berlepsch und Gewürzluike. Ihre exotische, verführerisch harmonische Würze verdankt diese Cuvée dem Kaltauszug eines in der Kupfertrommel gerösteten Bourbon-Kaffees einer Finca aus dem mexikanischen Hochland. Dieser sorgt für charakteristisch rauchige Noten im Aroma, das malzig wirkt und an frisch geröstete Haselnüsse ebenso erinnert, wie an Karamell und frischen Tabak. Ein Auszug frischer, kurz gekochter Walnußschalen sorgt schließlich für feinherbe Gerbstoffe auf der Zunge, die der Cuvée enorme Länge und kraftvoll eigenständigen Charakter verleihen, der Spaß macht und derart hohes technisches und geschmackliches Niveau beweist, das man den fehlenden Alkohol weder schmeckt noch vermißt (68 g Zucker).
Inhalt: 0.75 l (15,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (15,87 €* / 1 l)
Florale Frische
Einer unserer Favoriten für gelungene Aperitif-Abende. Rhabarber- und Apfelsaft treffen auf den magischen Duft von Rosen- und Apfelblüten. Eine kaum zu überbietende Kombination. Die säuerlich erfrischenden Aromen von Rhabarber und Apfel finden im Duft von Sauerklee zusammen, der diese Cuvée unverwechselbar prägt. Über dieser herben Grundstimmung leuchten fröhlich die ätherischen Düfte frischer Apfel- und Rosenblüten, die Jörg Geiger raffiniert zur Verfeinerung zugesetzt hat. Der Rhabarbersaft (54%) sorgt für knallig dominante Frische in Duft und Geschmack. Der frische Apfel (45%) würzt mit einem Hauch Ingwer und Vanille die Zunge. Eine sehr spannende und gelungene Kombination, die wir zu Blattsalaten ebenso empfehlen, wie zu »grünen« und fruchtigen Vorspeisen (43 g Zucker).
Der Weiche mit dem besonderen Duft
Alte Apfel- und Birnensorten kombiniert Jörg Geiger hier mit den Aromen von Schlehe und schwarzer Johannisbeere, einem Hauch Aronia und den Spitzen junger Douglasientriebe. Entsprechend duftet dieser hellrote Obstschaumwein ungewöhnlich würzig nach Wald und roter Beerenfrucht. Im Mund erstaunlich weich und füllig mit an reife Banane erinnerndem Apfel-Geschmack. Herb, zitrusartig, ätherisch. Ausgezeichneter Begleiter asiatisch inspirierter Gerichte. Verträgt Schärfe, kompensiert salzige Soja-Sauce und macht auch zu kurz gebratenem Wild und zu Geflügel aller Art, aber auch zu Lamm und geräucherten Wurstwaren eine ausgezeichnete Figur (67 g Zucker)
Inhalt: 0.75 l (15,87 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (17,20 €* / 1 l)
Die Birne für Rotweintrinker
Dieser alkoholfreie PriSecco® erfreut besonders Rotweinfreunde. Seine Farbe ist dunkel, sein Alkohol Null, trotzdem schmeckt er hochwertig mundfüllend, dicht und würzig und läßt den Alkohol nicht vermissen. Jörg Geiger hat alte Mostbirnensorten mit Eichenlaub zu Most verarbeitet, den er mit 20% Holundersaft angereichert und mit Anis und Ingwer gewürzt hat. Das Eichenlaub sorgt für rotweinähnlich zarte Gerbstoffe in der Struktur, die wohltuend harmonisch die fülligen Aromen der Hollunderbeeren konterkarieren. Man denkt an Heidelbeeren und Brombeeren, doch dann kommt hauchzart pfeffrige Schärfe ins Spiel, die sich mit der milden Säure der Birnen zu einem mundfüllenden Mittelstück auf der Zunge verbindet, das Frucht und Würze in malzig wirkenden Aromen vereint. Ganz schön abgefahren, was hier an Wirkung und Aromen auf der Zunge passiert (61 g Zucker) ...
Der Große ohne den Kick
Jörg Geigers Birnen-Legende aus einer Sorte, die heute keiner mehr haben will. Dabei war deren Most im Mittelalter überlebenswichtiger Ersatz für Trinkwasser, das es nicht immer gab und wenn, war es oft verschmutzt. Heute hängen die seltenen Champagner-Bratbirnen an über 100 jährigen Baumriesen auf der schwäbischen Alb, wo sie eine Landschaft prägen, deren Schönheit fast der Vergessenheit anheimgefallen wäre, hätte sich nicht Jörg Geiger vor 30 Jahren der alten Mostobst-Bäume angenommen, deren Früchte in unserer Zeit des Überflusses keine Abnehmer finden.
Jörg Geiger reift die Früchte aufwändig im Verfahren des »Schwitzen lassens« nach, um ihre Aromen in Duft und Geschmack zu entwickeln. Nach dieser Reifung werden sie zu Most gepreßt, der dann seinen Fruchtzucker zu Alkohol vergärt. Dabei werden die tiefgründig herben Aromen der wertvollen Mostbirnensorte freigesetzt. Der so gewonnene Birnenwein wird dann zur zweiten Gärung für die Kohlensäurebildung auf die Champagnerflasche gefüllt, auf der er drei Jahre auf der Hefe reifen darf. Dabei entwickelt er intensiven Duft, der an Zimt und warmen Hefeteig erinnert. Anschließend wird dem Schaumwein in einem aufwendigen Verfahren schonend der Alkohol entzogen, wobei sein mundwässernd herbes Birnenaroma erhalten bleibt, das durch wohldosierte Zugabe von Saft aus hochreifen, fast schon angedörrten Bratbirnen ergänzt wird. Etwas Kohlensäure wird zugesetzt und Jörg Geigers Bratbirne alkoholfrei wird zu jener hochwertigen Zero-Alternative zu alkoholhaltigen Schaumweinen, die als Referenz ihres Genres weltweit gefeiert wird (34 g Zucker).
Inhalt: 0.75 l (37,20 €* / 1 l)