Charakter, Handwerk, Leidenschaft. Italiens ehrliche Seite im Wein
Italiens Weinbau hat viele Seiten. Seine vielleicht spannendste steckt in seinen vielen kleinen, weniger bekannten Weinbaugebieten abseits des Hochglanz-Mainstreams, der im Export vor allem von aalglatten Nobelmarken und sentimentalen Urlaubserinnerungen lebt.
Italiens ureigene traditionelle Rebsorten sind der große Schatz des Landes und seine vielen kleinen ehrlichen Winzer, die mit Leidenschaft abseits merkantiler Önologen-Klischees charaktervolle regionale Weine produzieren, sein krisensicheres Rückgrat.
Die mittelitalienischen Marken sind auch für viele Italiener noch immer ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, obwohl dort einige der besten und innovativsten Pasta-Produzenten des Landes ausschließlich eigenes Getreide verarbeiten, phantastische Olivenöle gewonnen werden und erstaunlich gute Weiß- und Rotweine gekeltert werden, die mehr Persönlichkeit und Charakter haben als viele der bekannten Etiketten des Landes.
Irgendwie stehen die Marken für jenes bäuerlich authentische Italien, das man immer zu erleben hofft aber nur selten findet. Dazu muß man sich z. B. ins hügelige Hinterland von Cupra Marittima begeben, nach Cossignano, einem malerisch kleinen Ort, der leider auch vom großen Erdbeben im Jahr 2015 in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dort bewirtschaften Paolo und Paola Beretta ihren 16 Hektar großen Bio-Betrieb auf Hügeln, von denen der Blick bis zur Adria und den Monti Sibillini reicht. Sie gehören zu den Bio-Pionieren der Region, sind schon seit knapp 20 Jahren zertifiziert, und widmen sich mit Leidenschaft und Überzeugung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die der Qualität ihrer Weine ebenso dient, wie sie Landschaft und Leben um sie herum zu bewahren sucht. Für sie ist Wein mehr, als nur Trauben zu produzieren und zu keltern. Für sie ist Landwirtschaft die Kultur eines uralten Handwerks.
Fiorano wurde gegründet von Antonio Massi und seiner Frau Adriana Stracci. Die beiden übernehmen den Hof 1997 vom früheren Eigentümer, der Reben, Olivenhaine und Ackerland noch auf traditionelle Weise bewirtschaftet, ohne deren Produkte selbst zu verarbeiten. Als ihre Töchter Paola und Alessandra zusammen mit Schwiegersohn Paolo Beretta den Betrieb 2003 übernehmen, beschließen die drei, den Betrieb auf biologisch zertifizierten Weinbau umzustellen. Sie errichten einen neuen Weinkeller, produzieren ihr eigenes hochwertiges Olivenöl und restaurieren das alte Bauernhaus, um Urlaubsgäste beherbergen zu können.
Seitdem hat sich der 16 ha große Biobetrieb in der Region einen Namen gemacht. Paolo und Paola Beretta sind Gründungsmitglieder von »Terroir Marche«, der Biowinzer-Vereinigung der Marken. Ihre nachhaltige Bewirtschaftung, ihre unermüdliche Arbeit an der Qualität ihrer Weine, ihr Engagement für den Umweltschutz und ihr vorbildlicher Agriturismo haben ihnen im Lauf der Jahre den Ruf eines Referenzbetriebes in der Region eingebracht. Die beiden versuchen nicht nur, mehr Winzer in der Region vom biologischen Weinbau zu überzeugen, sie setzen sich auch dafür ein, den Weinen der Region die Eigenart zu bewahren und miteinander nachhaltiger und gemeinschaftsorientierter zu wirtschaften.
Ihre Weine zeigen all dies auf wunderbar bescheidene wie überzeugende Weise. Sie sind angenehm unaufdringlich in Auftritt und Anspruch. Sie sind das, was man grundsolide und »gut« nennt. Nicht geprägt von Machart und Zeitgeist, sondern von ihrer Herkunft, von lebendigem Boden und einer nicht-manipulativen Weinbereitung, die die Qualität der Trauben in den Vordergrund stellt, nicht die Technik. Es sind berührend ehrliche Weine. Ursprünglich ausdrucksstark und ungekünstelt charaktervoll. Sie sind vorbildlich preiswert und liefern profundes Trinkvergnügen, auf das man immer und immer wieder gerne zurückkommt. Alltagsweine einer Qualität, die in Italien selten geworden ist.
Paolos großer weißer Pecorino »Giulia Emilia« trägt den Touch der Internationalität in sich und hat ihm vermutlich genau deshalb zahlreiche Auszeichnungen und exzellente Bewertungen eingebracht. Doch er überzeugt tatsächlich durch ureigene Ausstrahlung und zeigt, welch faszinierende Eigenart Italiens uralte, autochthone Rebsorten in der Hand eines ambitionierten Winzers entwickeln können. Paolo erkannte als einer der ersten das Potential der Rebsorte Pecorino und pflanzte sie mutig aus. Italien besitzt über 400 verschiedene alte autochthone, also dort nur lokal existierende Rebsorten. Es hat - national wie international - Jahrzehnte gedauert, bis man von diesem größten Schatz des Landes Notiz nahm. Selbst der renommierteste Weinführer des Landes, der »Gambero Rosso«, predigte jahrzehntelang überaus ignorant die Vorzüge der globalen Edel-Rebsorten. Heute werden die alten Sorten des Landes gefeiert, doch bedurfte es der mühsamen Überzeugungsarbeit von Winzern wie Paolo, sich den Trends des Zeitgeistes zu widersetzen, um das Blatt zu wenden. Paolo baut seine Pecorino-Nobelversion »Giulia Emilia« im kleinen Holzfaß aus und erhielt dafür von der Sommelierunion des Landes 2021 die höchste Auszeichnung, die ein Weißwein erhalten kann, und auch der Decanter, eine der einflußreichsten Weinzeitungen der Welt, kürte den Jahrgang 2017 unter die 100 besten Weine des Jahres. So kann es gehen, wenn man als Winzer Standvermögen zeigt und den Mut hat, sich gegen manchen Unsinn des Zeitgeistes zu behaupten.
Paolos in der Amphore gekelterter und gereifter »Gallo Otto« aus Syrah und Montepulciano dürfte, bislang weder entdeckt noch bewertet, zu den großen Rotweinen der Marken gehören. Bemerkenswert komplex und anspruchsvoll gibt er sich und begeistert mit expressiv ursprünglich wirkender Wildheit und einer die Sinne fordernden Natürlichkeit in Ausstrahlung und Mundgefühl. Ein ur-italienische Wein-Persönlichkeit. Italianitá in purezza.
Ein Lieblingsbetrieb in Italien, dessen unauffällig und bescheiden auftretende Weine wir so gerne weiterempfehlen, wie wir sie selbst gerne genießen, weil sie wunderbar speisenkompatibel sind und einfach immer Freude bereiten. Und auch das charaktervolle Olivenöl von Paola und Paolo Beretta aus lokalen Varietäten gehört zu den besten Italiens, hochbewertet und vielfach ausgezeichnet (was im Olivenöl mehr bedeutet, als im Wein).
Machen Sie sich hier Ihr Bild von Paola Massi.
Italiens Weinbau hat viele Seiten. Seine vielleicht spannendste steckt in seinen vielen kleinen, weniger bekannten Weinbaugebieten abseits des Hochglanz-Mainstreams, der im Export vor allem von aalglatten Nobelmarken und sentimentalen Urlaubserinnerungen lebt.
Italiens ureigene traditionelle Rebsorten sind der große Schatz des Landes und seine vielen kleinen ehrlichen Winzer, die mit Leidenschaft abseits merkantiler Önologen-Klischees charaktervolle regionale Weine produzieren, sein krisensicheres Rückgrat.
Die mittelitalienischen Marken sind auch für viele Italiener noch immer ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, obwohl dort einige der besten und innovativsten Pasta-Produzenten des Landes ausschließlich eigenes Getreide verarbeiten, phantastische Olivenöle gewonnen werden und erstaunlich gute Weiß- und Rotweine gekeltert werden, die mehr Persönlichkeit und Charakter haben als viele der bekannten Etiketten des Landes.
Irgendwie stehen die Marken für jenes bäuerlich authentische Italien, das man immer zu erleben hofft aber nur selten findet. Dazu muß man sich z. B. ins hügelige Hinterland von Cupra Marittima begeben, nach Cossignano, einem malerisch kleinen Ort, der leider auch vom großen Erdbeben im Jahr 2015 in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dort bewirtschaften Paolo und Paola Beretta ihren 16 Hektar großen Bio-Betrieb auf Hügeln, von denen der Blick bis zur Adria und den Monti Sibillini reicht. Sie gehören zu den Bio-Pionieren der Region, sind schon seit knapp 20 Jahren zertifiziert, und widmen sich mit Leidenschaft und Überzeugung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die der Qualität ihrer Weine ebenso dient, wie sie Landschaft und Leben um sie herum zu bewahren sucht. Für sie ist Wein mehr, als nur Trauben zu produzieren und zu keltern. Für sie ist Landwirtschaft die Kultur eines uralten Handwerks.
Fiorano wurde gegründet von Antonio Massi und seiner Frau Adriana Stracci. Die beiden übernehmen den Hof 1997 vom früheren Eigentümer, der Reben, Olivenhaine und Ackerland noch auf traditionelle Weise bewirtschaftet, ohne deren Produkte selbst zu verarbeiten. Als ihre Töchter Paola und Alessandra zusammen mit Schwiegersohn Paolo Beretta den Betrieb 2003 übernehmen, beschließen die drei, den Betrieb auf biologisch zertifizierten Weinbau umzustellen. Sie errichten einen neuen Weinkeller, produzieren ihr eigenes hochwertiges Olivenöl und restaurieren das alte Bauernhaus, um Urlaubsgäste beherbergen zu können.
Seitdem hat sich der 16 ha große Biobetrieb in der Region einen Namen gemacht. Paolo und Paola Beretta sind Gründungsmitglieder von »Terroir Marche«, der Biowinzer-Vereinigung der Marken. Ihre nachhaltige Bewirtschaftung, ihre unermüdliche Arbeit an der Qualität ihrer Weine, ihr Engagement für den Umweltschutz und ihr vorbildlicher Agriturismo haben ihnen im Lauf der Jahre den Ruf eines Referenzbetriebes in der Region eingebracht. Die beiden versuchen nicht nur, mehr Winzer in der Region vom biologischen Weinbau zu überzeugen, sie setzen sich auch dafür ein, den Weinen der Region die Eigenart zu bewahren und miteinander nachhaltiger und gemeinschaftsorientierter zu wirtschaften.
Ihre Weine zeigen all dies auf wunderbar bescheidene wie überzeugende Weise. Sie sind angenehm unaufdringlich in Auftritt und Anspruch. Sie sind das, was man grundsolide und »gut« nennt. Nicht geprägt von Machart und Zeitgeist, sondern von ihrer Herkunft, von lebendigem Boden und einer nicht-manipulativen Weinbereitung, die die Qualität der Trauben in den Vordergrund stellt, nicht die Technik. Es sind berührend ehrliche Weine. Ursprünglich ausdrucksstark und ungekünstelt charaktervoll. Sie sind vorbildlich preiswert und liefern profundes Trinkvergnügen, auf das man immer und immer wieder gerne zurückkommt. Alltagsweine einer Qualität, die in Italien selten geworden ist.
Paolos großer weißer Pecorino »Giulia Emilia« trägt den Touch der Internationalität in sich und hat ihm vermutlich genau deshalb zahlreiche Auszeichnungen und exzellente Bewertungen eingebracht. Doch er überzeugt tatsächlich durch ureigene Ausstrahlung und zeigt, welch faszinierende Eigenart Italiens uralte, autochthone Rebsorten in der Hand eines ambitionierten Winzers entwickeln können. Paolo erkannte als einer der ersten das Potential der Rebsorte Pecorino und pflanzte sie mutig aus. Italien besitzt über 400 verschiedene alte autochthone, also dort nur lokal existierende Rebsorten. Es hat - national wie international - Jahrzehnte gedauert, bis man von diesem größten Schatz des Landes Notiz nahm. Selbst der renommierteste Weinführer des Landes, der »Gambero Rosso«, predigte jahrzehntelang überaus ignorant die Vorzüge der globalen Edel-Rebsorten. Heute werden die alten Sorten des Landes gefeiert, doch bedurfte es der mühsamen Überzeugungsarbeit von Winzern wie Paolo, sich den Trends des Zeitgeistes zu widersetzen, um das Blatt zu wenden. Paolo baut seine Pecorino-Nobelversion »Giulia Emilia« im kleinen Holzfaß aus und erhielt dafür von der Sommelierunion des Landes 2021 die höchste Auszeichnung, die ein Weißwein erhalten kann, und auch der Decanter, eine der einflußreichsten Weinzeitungen der Welt, kürte den Jahrgang 2017 unter die 100 besten Weine des Jahres. So kann es gehen, wenn man als Winzer Standvermögen zeigt und den Mut hat, sich gegen manchen Unsinn des Zeitgeistes zu behaupten.
Paolos in der Amphore gekelterter und gereifter »Gallo Otto« aus Syrah und Montepulciano dürfte, bislang weder entdeckt noch bewertet, zu den großen Rotweinen der Marken gehören. Bemerkenswert komplex und anspruchsvoll gibt er sich und begeistert mit expressiv ursprünglich wirkender Wildheit und einer die Sinne fordernden Natürlichkeit in Ausstrahlung und Mundgefühl. Ein ur-italienische Wein-Persönlichkeit. Italianitá in purezza.
Ein Lieblingsbetrieb in Italien, dessen unauffällig und bescheiden auftretende Weine wir so gerne weiterempfehlen, wie wir sie selbst gerne genießen, weil sie wunderbar speisenkompatibel sind und einfach immer Freude bereiten. Und auch das charaktervolle Olivenöl von Paola und Paolo Beretta aus lokalen Varietäten gehört zu den besten Italiens, hochbewertet und vielfach ausgezeichnet (was im Olivenöl mehr bedeutet, als im Wein).
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Contrada Fiorano 19 | Cossignano | 63067 Ascoli Piceno | Erstinverkehrbringer: Gebr. Kössler & Ulbricht GmbH & CoKG
Inhalt: 0.75 l (15,33 €* / 1 l)
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