Das kalifornische Napa Valley ist ein glamouröser Ort. Weltberühmte Weingüter reihen sich hier wie Perlen auf der Schnur in eindrucksvoll schöner Landschaft aneinander. Hier wird sie in Hochglanz zelebriert wie wohl nirgendwo sonst auf der Welt, die heile Welt des Weines. Jeder Probeschluck, zu dem eingeladen wird, kostet Geld und die Restaurants, in denen man zumeist exzellent diniert, sind so gekonnt gestylt, wie sich die Gäste lässig geben.
In keinem der Weingüter, die entlang des legendären Silverado Trails oder des Highway 29 liegen, den beiden einzigen Zubringern zum Tal der Schönen und Reichen im Wein, sollte man Halt machen, es sei denn, man will wie willfährige Bustouristen ausgenommen und abgefertigt werden. Die echten Weingüter und die authentischen Winzer des schicken Weintales liegen abseits der Touristen-Trails und sind nur nach Vereinbarung, wenn überhaupt, zugänglich. Sie liegen meist links und rechts des Tales versteckt in den Bergzügen der östlichen Vaca Mountains und im Westen der Mayacamas Mountain Range.
Um zu »Green & Red« im Chiles Valley im äußersten Osten der Appellation Napa zu gelangen, fährt man von Napa Stadt eine gute Autostunde gen Osten über paßähnlich gewundene Serpentinen durch eine verwunschen schöne und stille Berg- und Hügel-Landschaft. Die Auffahrt zum Weingut muß man kennen, sonst fährt man daran vorbei: Ein winziges Blechschild in grün und rot weist den Weg.
»Green & Red«, die Farben der Gesteine in den Weinbergen, gaben dem Weingut den Namen. Es besteht aus einer Ansammlung kleiner bescheidener Holzgebäude. Der Keller ist ein in den Berg gesprengter Tunnel. Spektakulär ist auf diesem Weingut das, was man nicht sieht ohne hinzufahren: Die 360 m hoch über dem Tal liegenden Terassenweinberge, auf denen einer der charaktervollsten Zinfandels Kaliforniens heranwächst.
{{bilder}}
In den wilden Jahren der Studentenrevolte und der Anti-Vietnam-Demonstrationen streifen der Bildhauer Jay Heminway und seine Lebensgefährtin Pam Wilder, zusammen mit gleichgesinnten Freunden aus San Francsico, durch das damals noch sehr ländliche Napa Valley. Es ist die Zeit von Grateful Dead. Auf ihren Streifzügen entdecken sie das abgelegene Chiles Valley. Dort steht eine alte, aufgelassene Farm zum Verkauf. Jay und Pam kaufen das Gelände, auf dem ein paar abgebrannte Gebäude, ein verrosteter Fleetwood Cadillac und aufgelassene Weinberge stehen, für einen Apfel und ein Ei. Sie richten, zusammen mit ihren Freunden aus San Francisco, das größte der Holzhäuser her, eine alte Getreidemühle, und ziehen 1972 von der wilden Stadt ins beschaulich stille Chiles Valley. Der Ex-Hippie und Revoluzzer Jay beginnt sich für die Reben zu interessieren. Er renoviert die alten Terrassen, die sich spektakulär steil entlang eines Bergrückens auf ihrem rund 100 Hektar großen Besitz schlängeln, und bepflanzt sie mit Zinfandel und Chardonnay, nach denen damals noch kein Hahn kräht. Das Weinmachen bringt er sich im Bett per Nachtlektüre bei. Zusammen mit Tochter Tobin und Lebensgefährtin Pam keltert Jay 1977 in einer uralten Korbpresse den ersten eigenen Wein, der 1978, Flasche für Flasche von Hand abgefüllt und etikettiert, auf den Markt kommt. Er trägt bereits das von der griechischen Mythologie inspirierte Etikett, das bis heute die Flaschen des Weingutes ziert. Die beiden wagen viel. Zinfandel ist damals als billig süßlicher Blush oder White Zinfandel beliebt und ihr Weinberg gilt als zu hoch und zu kühl für die wärmeliebende Rebsorte. Man prophezeit den beiden, daß ihr Wein nichts werden kann.
Doch die Reben stehen so, daß die umgebenden hohen Berge die Trauben nicht nur vor der heißen Nachmittagssonne schützen, sondern auch vor den kühlen Abendwinden. Dadurch verströmt ihr Wein ungewohnt kühle, dunkle Pfeffer- und Zedernholznoten und bringt dichte, kühl wirkende Tanninstruktur auf die Zunge. Schnell wird ihr ungewöhnlicher Zinfandel, der entfernt an einen würzigen Bordeaux erinnert, so beliebt, daß er bei vielen ehemaligen Weggefährten, die inzwischen die Restaurant-Szene der Bay Area zu einer wegweisenden Institution gemacht hatten (von Michael Wolfs »Baywolf« über Alice Waters »Chez Panisse« bis zum Zuni-Cafe), zum Hauswein wird, was er dort noch heute ist.
»Green & Red« kombiniert die Kraft Kaliforniens mit europäischer Eleganz. Seine Originalität macht diesen Zinfandel zum Erlebnis. Er widerlegt die Vorurteile gegenüber der Rebsorte durch anspruchsvoll tiefgründige Frucht und pfeffrige Würze in gediegen dichter, kompakt kühler Substanz und hat so schon manchen Bordeauxkunden zum überzeugten Green&Red-Fan gemacht.
Jay Heminway (Bild oben) starb 2019 überraschend. Tochter Tobin, von ihrem ersten Lebensjahr an dem elterlichen Betrieb verbunden und bei jeder Ernte seitdem dabei, zwischenzeitlich im Filmbusiness in New York und als Innenarchitektin erfolgreich, kam sofort nach Hause. Sie führt den Betrieb zusammen mit ihrer Mutter Pam und dem langjährigen Weinmacher des Weingutes, Mike Penn, fort. Green & Red produziert heute knapp 2000 Kisten Chardonnay und rund 1200 Kisten Zinfandel von verschiedenen Lagen. Die sind so begehrt, daß sie stets im Voraus ausverkauft bzw. vorbestellt sind. Absatzprobleme kennen Heminways nicht. Green & Red genießt Kultstatus in San Franciscos Weinszene, noch immer wird der Großteil der Produktion in der Bay Area mit ihren zahlreichen Restaurants und innovativen Winebars getrunken. Wir importieren die Weine seit 25 Jahren und bekommen ein kleines Kontingent, das wir mit Stolz und Freude anbieten.
Das kalifornische Napa Valley ist ein glamouröser Ort. Weltberühmte Weingüter reihen sich hier wie Perlen auf der Schnur in eindrucksvoll schöner Landschaft aneinander. Hier wird sie in Hochglanz zelebriert wie wohl nirgendwo sonst auf der Welt, die heile Welt des Weines. Jeder Probeschluck, zu dem eingeladen wird, kostet Geld und die Restaurants, in denen man zumeist exzellent diniert, sind so gekonnt gestylt, wie sich die Gäste lässig geben.
In keinem der Weingüter, die entlang des legendären Silverado Trails oder des Highway 29 liegen, den beiden einzigen Zubringern zum Tal der Schönen und Reichen im Wein, sollte man Halt machen, es sei denn, man will wie willfährige Bustouristen ausgenommen und abgefertigt werden. Die echten Weingüter und die authentischen Winzer des schicken Weintales liegen abseits der Touristen-Trails und sind nur nach Vereinbarung, wenn überhaupt, zugänglich. Sie liegen meist links und rechts des Tales versteckt in den Bergzügen der östlichen Vaca Mountains und im Westen der Mayacamas Mountain Range.
Um zu »Green & Red« im Chiles Valley im äußersten Osten der Appellation Napa zu gelangen, fährt man von Napa Stadt eine gute Autostunde gen Osten über paßähnlich gewundene Serpentinen durch eine verwunschen schöne und stille Berg- und Hügel-Landschaft. Die Auffahrt zum Weingut muß man kennen, sonst fährt man daran vorbei: Ein winziges Blechschild in grün und rot weist den Weg.
»Green & Red«, die Farben der Gesteine in den Weinbergen, gaben dem Weingut den Namen. Es besteht aus einer Ansammlung kleiner bescheidener Holzgebäude. Der Keller ist ein in den Berg gesprengter Tunnel. Spektakulär ist auf diesem Weingut das, was man nicht sieht ohne hinzufahren: Die 360 m hoch über dem Tal liegenden Terassenweinberge, auf denen einer der charaktervollsten Zinfandels Kaliforniens heranwächst.
{{bilder}}
In den wilden Jahren der Studentenrevolte und der Anti-Vietnam-Demonstrationen streifen der Bildhauer Jay Heminway und seine Lebensgefährtin Pam Wilder, zusammen mit gleichgesinnten Freunden aus San Francsico, durch das damals noch sehr ländliche Napa Valley. Es ist die Zeit von Grateful Dead. Auf ihren Streifzügen entdecken sie das abgelegene Chiles Valley. Dort steht eine alte, aufgelassene Farm zum Verkauf. Jay und Pam kaufen das Gelände, auf dem ein paar abgebrannte Gebäude, ein verrosteter Fleetwood Cadillac und aufgelassene Weinberge stehen, für einen Apfel und ein Ei. Sie richten, zusammen mit ihren Freunden aus San Francisco, das größte der Holzhäuser her, eine alte Getreidemühle, und ziehen 1972 von der wilden Stadt ins beschaulich stille Chiles Valley. Der Ex-Hippie und Revoluzzer Jay beginnt sich für die Reben zu interessieren. Er renoviert die alten Terrassen, die sich spektakulär steil entlang eines Bergrückens auf ihrem rund 100 Hektar großen Besitz schlängeln, und bepflanzt sie mit Zinfandel und Chardonnay, nach denen damals noch kein Hahn kräht. Das Weinmachen bringt er sich im Bett per Nachtlektüre bei. Zusammen mit Tochter Tobin und Lebensgefährtin Pam keltert Jay 1977 in einer uralten Korbpresse den ersten eigenen Wein, der 1978, Flasche für Flasche von Hand abgefüllt und etikettiert, auf den Markt kommt. Er trägt bereits das von der griechischen Mythologie inspirierte Etikett, das bis heute die Flaschen des Weingutes ziert. Die beiden wagen viel. Zinfandel ist damals als billig süßlicher Blush oder White Zinfandel beliebt und ihr Weinberg gilt als zu hoch und zu kühl für die wärmeliebende Rebsorte. Man prophezeit den beiden, daß ihr Wein nichts werden kann.
Doch die Reben stehen so, daß die umgebenden hohen Berge die Trauben nicht nur vor der heißen Nachmittagssonne schützen, sondern auch vor den kühlen Abendwinden. Dadurch verströmt ihr Wein ungewohnt kühle, dunkle Pfeffer- und Zedernholznoten und bringt dichte, kühl wirkende Tanninstruktur auf die Zunge. Schnell wird ihr ungewöhnlicher Zinfandel, der entfernt an einen würzigen Bordeaux erinnert, so beliebt, daß er bei vielen ehemaligen Weggefährten, die inzwischen die Restaurant-Szene der Bay Area zu einer wegweisenden Institution gemacht hatten (von Michael Wolfs »Baywolf« über Alice Waters »Chez Panisse« bis zum Zuni-Cafe), zum Hauswein wird, was er dort noch heute ist.
»Green & Red« kombiniert die Kraft Kaliforniens mit europäischer Eleganz. Seine Originalität macht diesen Zinfandel zum Erlebnis. Er widerlegt die Vorurteile gegenüber der Rebsorte durch anspruchsvoll tiefgründige Frucht und pfeffrige Würze in gediegen dichter, kompakt kühler Substanz und hat so schon manchen Bordeauxkunden zum überzeugten Green&Red-Fan gemacht.
Jay Heminway (Bild oben) starb 2019 überraschend. Tochter Tobin, von ihrem ersten Lebensjahr an dem elterlichen Betrieb verbunden und bei jeder Ernte seitdem dabei, zwischenzeitlich im Filmbusiness in New York und als Innenarchitektin erfolgreich, kam sofort nach Hause. Sie führt den Betrieb zusammen mit ihrer Mutter Pam und dem langjährigen Weinmacher des Weingutes, Mike Penn, fort. Green & Red produziert heute knapp 2000 Kisten Chardonnay und rund 1200 Kisten Zinfandel von verschiedenen Lagen. Die sind so begehrt, daß sie stets im Voraus ausverkauft bzw. vorbestellt sind. Absatzprobleme kennen Heminways nicht. Green & Red genießt Kultstatus in San Franciscos Weinszene, noch immer wird der Großteil der Produktion in der Bay Area mit ihren zahlreichen Restaurants und innovativen Winebars getrunken. Wir importieren die Weine seit 25 Jahren und bekommen ein kleines Kontingent, das wir mit Stolz und Freude anbieten.