Am Montag, den 23.12., haben wir von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet!

Von 12:00 - 16:00 Uhr Verkostung der Weine von D.S. Bio aus dem Latium, Danilo Scenna ist persönlich anwesend

L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Bastien Mousset & Team

Ozeanische Weine von einem Winzer am Atlantik. Strahlend frisch ohne karg zu sein. Mundfüllend saftig, ohne fett und breit zu wirken. Ganz eigenes Mundgefühl in faszinierend eigenständigen Weinerlebnissen

Region: Loire | Vendèe

Rebfläche: 9 ha

Boden: Granit | Schiefer

Bewirtschaftung: biologisch | biodynamisch

Vigneron Océanique. Der Winzer vom Meer. Tatsächlich liegt das junge Weingutsprojekt »L'Oree di Sabia« des jungen Biowinzers Bastien Mousset (oben in der Bildmitte) direkt am Atlantik in Brem-sur-Mer, wenige Kilometer vom berühmten Seebad Sables d'Olonne entfernt. Im alten Dialektfranzösisch, dem Patois, nannte man die Einwohner der Stadt »Sabia«, und »Oree« steht für den Rand, den Saum. Das gilt hier in mehrfacher Hinsicht, denn das Weingut liegt nicht nur wenige Kilometer vom Zentrum Les Sables d´Olonnes entfernt, es ist auch eines der südwestlichsten der Loire-Appellationen. Ganz am Rand also liegt es im Departement Vendée, dessen 200 km Küstenlinie den Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig gemacht haben, von dem das junge Weingut mit seinen Weinen im Sommer mächtig profitiert.

Bastien Mousset war zur Ausbildung ein paar Jahre in der Welt unterwegs. Den Weinbau und das Weinmachen erlernte er bei Romain Guiberteau in Saumur und der Domaine Charles Joguet in Chinon. Dann führte ihn der Weg nach Bordeaux, wo er in Saint Emilion arbeitete, um anschließend  ein Jahr lang als Kellermeister in Chile Erfahrungen zu sammeln. 

Der Wunschtraum des eigenen Weingutes erfüllte sich nach seiner Rückkehr 2017, als er mithilfe seines Vaters und eines jungen Teams von Freunden und Wegbegleitern »L'Oree di Sabia« installierte. Bastien hatte eine klare Vorstellung von dem, was er wollte, stellte die 4,7 Hektar Weinberge, mit denen sein Abenteuer der Selbstständigkeit begann, sofort auf biologische Bewirtschaftung um, durch Neuanpflanzungen und Umveredelung älterer Rebstöcke sind bis heute 9 Hektar daraus geworden, bei 10 Hektar sehen er und sein junges Team die Grenze für ihr handwerkliches Qualitäts-Konzept.

Das Team (oben im Bild) besteht aus jungen Leuten, die neben Winzerinnen und Winzern auch ausgebildete Umwelttechniker sind. Einer von ihnen war auf den Schutz von Riffen spezialisiert. Aus der Kombination dieser vielfältigen Kompetenzen ergibt sich eine neue und eigene Sicht auf den Wein, die diese jungen Leute auf »L'Oree du Sabia« umzusetzen versuchen. Unter anderem auch dadurch, daß sie mehr Land kauften für mehr Biodiversität rund um ihre Parzellen, als für ihre Reben. 

Ein Esprit, der für viele junge Winzer und Landwirte in Frankreich gilt. Sie sehen in der ökologischen Bewirtschaftung die zwingende Voraussetzung für ihre Vorstellung von Qualität und sie wissen, daß die Größe ihrer Betriebe dabei ein qualitätsbestimmender Faktor ist. Für sie gehört der Wachstumswahn der letzten Jahre der Vergangenheit an. Die Klimakrise und der sich rasch verändernde Markt  

mit zunehmenden Vorbehalten gegenüber dem Alkohol in der jüngeren Generation führen zu einer veränderten Einschätzung der eigenen Möglichkeiten. 

Frankreichs Weinbau reflektiert sehr selbstkritisch über den Wandel, der ihm bevorsteht. Da wird intensiv über Bodenaufbau, Wasserspeichervermögen und Mykorrhiza-Netzwerke diskutiert. mehr als über technische Lösungen oder »Technologieoffenheit«.
Zumindest in dieser jungen Winzergeneration ist man sich weitgehend einig darin, daß weniger mehr ist und daß es ohne regenerativ nachhaltige Bewirtschaftung kaum mehr gehen wird Diese Generation stellt sich den Herausforderungen der Klimakrise. Sie ist bereit, dafür den Wein in seiner Gesamtheit von Grund auf neu zu denken. Bastien Mousset und sein junges Team stehen für diese spannende Entwicklung.

Der Schlüssel für Stil und Charakter? Der Boden und seine Auflage


In diesem Bild liegt der Schlüssel für Stil und Charakter der Weine von Bastien Mousset. Die Reben stehen hier auf unterschiedlichen Untergründen, je nach Parzelle auf Schiefer, schieferhaltigem Sandstein, Rhyolith oder Granit. Die unterschiedlichen Farben der hier eindrucksvoll sichtbaren Uferkante deuten auf unterschiedliche Morphologien und mineralische Zusammensetzungen hin. Die Bodenauflage, die auf diesem Gesteinssockel liegt, ist dünn. Sie besteht im wesentlichen aus Schwemmsand und von Quartz und Kiesel durchsetztem ehemaligem Schlamm. Durch die dünne Bodenauflage können die Weine von »L'Oree du Sabia« nicht körperreich, dick und fett schmecken. 

Man geht davon aus, daß der Unterboden den Grundcharakter der Weine bestimmt. So sorgt basischer Kalk eher für Straffheit und Säure im Mundgefühl, die sich stets auf die Zunge konzentrieren, wogegen saure Böden wie hier eher für ein »speckig« weiches, in der Säure eher milderes Mundgefühl sorgen, das in rauchig steiniger Würze jede Art von Frucht vermeidet. 

Die Bodenauflage ist dagegen für die Textur im Mundgefühl verantwortlich. Je dünner und steiniger sie ausfällt, je straffer, präziser, »saurer« und karger, ja auch magerer im Körper fallen die Weine im Mundgefühl aus. Ist die Bodenauflage dick und fruchtbar, wirken die Weine entsprechend weicher und körperreicher, fruchtiger und zugänglicher, man könnte auch sagen »harmloser«, weil weniger fordernd in ihrer physischen Wirkung im Mundgefühl. Man begründet dies mit der Bodenmorphologie, der Versorgung von Rebe und Traube mit Wasser und Nährstoffen, mit Transportwegen, Wurzeltiefen, Trockenheit, Verdunstung etc... 

Das sind grobe Verallgemeinerungen, die als Grundmuster aber funktionieren. Allerdings gelten sie ausschließlich für regenerativ bewirtschaftete Böden und spontane  Vergärung mittels natürlicher Hefe. Wer konventionellen Weinbau betreibt, seine Böden düngt und/oder seine Moste per Reinzuchthefe vergärt, kann all dies nicht für sich in Anspruch nehmen. 

Bei geringer Bodenauflage wie hier müssen sich die Wurzeln der Reben anstrengen, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen. Um das Wasser im Boden zu halten und das Wurzelwerk zu zwingen, möglichst tief zu gehen, hält Bastien Mousset seine Boden dauerbegrünt. Das komplexe Zusammenspiel des Unterbodens mit der Erdauflage und dem kühlen ozeanischen Klima sorgt in den Weinen von »L'Oree du Sabia« für ein unverwechselbar frisches Mundgefühl, das weder sauer, mager noch dünn wirkt, sondern schlank und seidig dicht zugleich auf ganz eigene Weise den Mund füllt und dort mundwässernd frisch wirkt in aufregend weich agierender, rauchig würziger, je nach Rebsorte auch mal fast samtiger Substanz, die aber stets in pikanter Salzigkeit durch tiefgreifendes Wurzelwerk am Gaumen nach- und ausklingt.

Die kleinen Parzellen von L'Oree du Sabia liegen eingebettet zwischen Wäldern und Salzwiesen in geschützter Naturlandschaft wenige Kilometer vom Atlantik entfernt. Einige der Reben sehen aber auch das Meer. Sie  sind umgeben von Hecken, Wäldern und Büschen und so zeigt jede einzelne Parzelle ihr eigenes stilistisches Profil in Weinen, die von der reichhaltigen Biodiversität des noch weitgehend ungestörten Ökosystems profitieren. 

Auf den Parzellen stehen die traditionellen Rebsorten der Region: Chenin Blanc und Chardonnay in weiß, sowie Pinot Noir, Négrette und Gamay in rot. Jeder Wein des jungen Weingutes soll die einzigartige Verbindung zwischen seinem Boden und seiner Rebsorte widerspiegeln. Dazu hat das Team um Bastien kürzlich auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt, benutzt also z. B. Baldrian-Tee, um die Reben aufzuwärmen, wenn im Frühjahr Frost droht, spritzt Ackerschachtelhalm gegen Falschen Mehltau, verteilt Hornmist, um den Boden zu stärken, und spritzt Hornkieselsäure, um die Photosynthese zu fördern. Im Bild oben wurden Naturkompost und Hornmist von Hand eingearbeitet.

Dieses Bild zeigt die Bodenauflage unter und zwischen den Rebstöcken. Der Boden ist zur Rebe hin angehäufelt und wirkt locker, durchsetzt von vielen Quarziten und Kieseln. Durchlässiger Boden ist ein typisches Merkmal regenerativer Bewirtschaftung. Sie lockert ihn mit einer speziellen Maschine oder von Hand auf, um der Rebe so Luft und Wasser zukommen zu lassen. 

In der konventionellen Bewirtschaftung wird das »Unkraut« zwischen den Reben mit Herbiziden« entfernt. »Round up« ist das bekannteste Glyphosat-Präparat. »Sauber« soll der Weinberg aussehen. Daß dabei das Bodenleben stirbt und die Böden verdichten, was sich mit einem Griff in den Boden unschwer feststellen läßt, nimmt man in Kauf, weil dem Boden im konventionellen Anbau keine Funktion zukommt. Bei L'Oree du Sabia ist er Lebenselixier für die Reben und entscheidender Grund, warum die Weine so schmecken, wie sie schmecken. Weil man hier mit hoher Feuchtigkeit vom Meer zu kämpfen hat, werden die Reben auf die feuchten Verhältnisse gezielt über die Böden, vor allem aber über die Steuerung des Laubwerkes und der Begrünung darauf vorbereitet.

Das Problem Frost

Harter Winterfrost kann den Reben schaden. Wenn im Frühjahr Spätfröste die Winzer überraschen, kann die Ernte auf dem Spiel stehen.

Forst im Winter ist am Atlantik keine Seltenheit. Das Bild oben zeigt alte Reben von L'Oree du Sabia nach einer Frostnacht mit minus 10°C. Eine gesunde, gut mit Nährstoffen versorgte Rebe beginnt erst bei –20 °C Schäden zu zeigen, wobei die Schädigung von der Rebsorte abhängt und langsam sinkende Temperaturen weniger gefährlich sind als ein plötzlicher Kälteeinbruch, dem milde Witterung voranging. Grundsätzlich kann harter Winterfrost durch inter- bzw. intrazelluläre Eisbildung die Zellen des Rebholzes schädigen und zerstören.

Und auch hier stellt man Unterschiede zwischen regenerativer und konventioneller Bewirtschaftung fest. Reben aus konventionellem Anbau weisen oft unzureichende Versorgung mit Reservestoffen auf. Sie erweisen sich dann als besonders frostgefährdet. Vor allem Mangel an Kalium, der im konventionellen Anbau bei verdichteten Böden, mangelnder Düngung und bereits kränkelnden Reben auftritt, erhöht die Frostempfindlichkeit signifikant. Da Kaliummangel auch die Traubenqualität negativ beeinflußt, kennt man das Phänomen im ökologischen Anbau sehr genau und weiß, wie man ihm begegnet. Insofern erweisen sich regenerativ bewirtschaftete Reben als zumindest etwas frostresistenter. Auf L'Oree du Sabia hat Winterfrost seit der Gründung noch keinen Schaden anrichten können ...

... was man von den späten Frösten der letzten Jahre nicht sagen kann. Viele Lagen an der Loire litten in den vergangenen Jahren immer wieder unter massiven Spätfrostschäden mit deutlich reduzierten Ernten. Offensichtlich steigen durch die Klimakrise die Temperaturen während der Wintermonate, was zu einem früheren Knospenaustrieb führt. Damit wird die Zeitspanne, in der Spätfröste Schäden anrichten können, länger. Besonders empfindlich ist die Rebe während der ersten Austriebsphase. Da können die grünen Triebe, vor allem in Bodennähe, schon ab –1 bis –2 °C erfrieren. Sie werden schlaff, dann braunschwarz und schließlich vertrocknen sie. Bereits ausgetriebene Knospen werden braun und treiben nicht weiter aus. Nach einem solchen Frostereignis braucht die Rebe Zeit, um sich zu erholen. Meist setzt dann nach ca. 14 Tagen ein neuer Austrieb ein..

Im Bild oben war das Team von Bastien Mousset gewarnt. Durch Verbrennen stark rauchenden Holzes hat man hier versucht, eine schützende Rauchdecke über den Reben zu erreichen. Damit soll die Wärmeabstrahlung des Bodens verringert und nach dem Frost eine zu rasche Erwärmung durch die Sonne verhindert werden. Ein Verfahren, dessen dramatische Bilder jedes Jahr aufs Neue um die Welt gehen, dessen Sinn von Physikern und Klimatologen aber bezweifelt wird. Hier hat es funktioniert. 

Solche Spätfröste treten vor allem auf, wenn sich unter Hochdruckeinfluss bei Windstille eine Inversionswetterlage bildet. Das ist am Atlantik selten, kann im Spätwinter bzw. im Frühjahr aber vorkommen. Dagegen hilft - unter anderem - altes Erfahrungswissen, das im regenerativen Weinbau fast schon standardmäßig praktiziert wird, siehe Frost-Bild links: Man häufelt den unteren Stammbereich mit Boden an (Junganlagen sollten im Herbst grundsätzlich angehäufelt werden). Und man setzt auf möglichst späten Rebschnitt, womit sich die Größe eines Betriebes einmal mehr als Qualitätsfaktor erweist. Je frostgefährdeter eine Lage ist, desto später sollten deren Reben geschnitten werden. Vor allem biodynamisch arbeitende Winzer*innen schneiden ihre Reben oft erst nach der Hauptfrostperiode.


Warum schmecken die Weine hier so, wie Sie schmecken?

 L'Orée du Sabia – Vigneron Océanique | 1 A Rue du Sablais | 85470 Brem-sur-Mer | Erstinverkehrbringer: Gebr. Kössler & Ulbricht GmbH & Co KG

2023 "Les Cambaudieres" Gamay Val de Loire IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (17,33 €* / 1 l)

13,00 €*
2023 "A L'Oree" Val de Loire Vendée IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (21,20 €* / 1 l)

15,90 €*
2021 "Fief de la Gite" Pinot Noir Val de Loire IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (26,67 €* / 1 l)

20,00 €*
2020 "Fief de la Gite" Pinot Noir Val de Loire IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (26,67 €* / 1 l)

20,00 €*
2022 "Alterites" Val de Loire Vendée IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (30,00 €* / 1 l)

22,50 €*
2022 "Le Clos" Val de Loire Vendée IGP L'Orée du Sabia | Vigneron Océanique

Inhalt: 0.75 l (32,67 €* / 1 l)

24,50 €*