Der junge Yann de Agostini will nicht auch Maurer werden wie sein Vater und Großvater. Er interessiert sich schon in jungen Jahren für den Weinbau in den Alpen. Das Licht der Höhe und die Intensität der Sonneneinstrahlung im Zusammenspiel mit den Schatten der Berge faszinieren ihn in ihrem Einfluß auf Photosynthese, Rebphysiologie und Länge der Reifeperiode. Sie sind es schließlich, die den Weinen der Alpen ihren so besonderen Reiz verleihen. Er beginnt 1997 in Bordeaux Önologie zu studieren, macht Praktika auf verschiedenen Chateau in Bordeaux und St. Emilion.
Anschließend sammelt er erste Erfahrungen als Weinmacher in einem Weingut im französischen Südwesten. Dann geht er ins Yarra Valley nach Australien, wo er die Manipulationen der modernen Önologie kennen und zu praktizieren lernt. Sie sind nichts für ihn, er kehrt nach Frankreich zurück und wird Önologe im Keller des berühmten Château Mont-Redon in Châteauneuf du Pape. Doch es zieht ihn magisch in seine Heimat in die Hautes-Alpes zurück und so wird er 2002 Leiter der Weinbereitung in der örtlichen Winzergenossenschaft.
Doch Yann will mehr. Er träumt vom eigenen kleinen Weingut, auch wenn es ihm am nötigen Kapital fehlt. 2008 bekommt er dann durch Zufall die Chance, für Marc Allemand in der Nachbarschaft zu arbeiten, den renommiertesten Winzer der Region. Er hat sich der Rettung und Wiederbelebung der fast ausgestorbenen lokalen Rebsorten Mollard und Espalenc verschrieben, die unter den wenigen Winzern im Tal aber keinerlei Interesse finden.
Marc Allemand besitzt die letzten noch existierenden Rebstöcke dieser historischen Sorten. Von ihren wenigen Exemplaren stammen die heute wieder existierenden Pflanzungen, die Yann de Agostini für Marc Allemand und sich per Massenselektion vermehrt hat.
Der Traum vom eigenen Weingut läßt ihn nicht los. Es gelingt ihm, Marc Allemand davon zu überzeugen, ihm im Tausch gegen den Lohn seiner Arbeit ein paar kleine, schwer zu bearbeitende Parzellen zu überlassen. Der willigt ein. Von deren Trauben keltert Yann dann den ersten eigenen Wein. Im Jahr 2012 hat er es durch Zupacht auf zweieinhalb Hektar Reben gebracht und er beginnt, extrem bescheiden und mit minimalen finanziellen Mitteln, das eigene kleine Weingut in der Nähe von Theüs aufzubauen.
Heute bewirtschaftet Yann de Agostini nicht nur die alten Mollard-Parzellen, die ihm Marc Allemand überließ, er hat sich inzwischen durch Zupacht und Kauf auf sechs Hektar Rebfläche vergrößert. Sie ermöglichen ihm ein bis heute bescheidenes Leben. 2014 stellt Yann auf regenerative Bewirtschaftung um, seit 2017 ist er ökologisch zertifiziert.
Unter Yanns Weinen haben es uns vor allem seine Rotweine aus Mollard und Espanenc angetan. Er produziert aber auch noch andere Rot- sowie diverse Weißweine, die ihm von den Touristenscharen, die das ganze Jahr hindurch das Tal der Durance bevölkern, aus den Händen gerissen werden.
In den letzten Jahren hat Yann ein paar Parzellen neu bepflanzt, seine 60 Jahre alten Rebstöcke liefern ihm aber den Kern seiner Produktion. Deren Qualität lebt von niedrigen Erträgen. Die Reben stehen auf schwer zu bearbeitenden kalkhaltigen Tonböden in einem ehemaligen Wildbachbett, das von enorm vielen Steinen und Kieseln durchsetzt ist. Im Zusammenspiel mit dem besonderen Licht, der Sonne und dem Klima entsteht so der kühle, merkwürdig transparent wirkende, im Mund weiche, aber auch spröde agierende Alpen-Charakter seiner Weine.
Geld für moderne Kellertechnik hat Yann bis heute nicht. Deshalb produziert er seine Weine in seinem winzigen Keller auf sehr rudimentäre Weise. Inzwischen hat auch ihn die Naturweinbewegung dazu inspiriert, ganz auf die Errungenschaften der modernen Kellerwirtschaft zu verzichten.
So leitete er bis vor kurzem die Gärung seiner Weine noch mit synthetischen Reinzuchthefestämmen ein, weil er kein Risiko eingehen wollte, Wein zu verlieren. Er konnte es sich finanziell schlicht nicht erlauben. Heute geht er die Sache viel entspannter an, vergärt mittels natürlicher Umgebungshefen spontan, was dem Stil seiner Weine prompt zugute kommt. Sie präsentieren sich tiefgründiger und kompletter im Mundgefühl. Inzwischen hat Yann auch einen infiltrierten Orange-Wein aus Muskateller aus der Höhe im Angebot. Ein absoluter Volltreffer!
Yann erntet grundsätzlich von Hand. Seine alten Buschreben lassen nichts anderes zu. Seine Rotweine vergärt er in hölzernen, oben offenen Gärständern, sie reifen in Fieberglas- und Edelstahltanks bis zur Abfüllung. Er schönt nicht und filtriert nicht. Seine Weißweine gären und reifen in gebrauchten kleinen Eichenfässern. Sie klärt und filtriert er allerdings vor ihrer Abfüllung noch leicht.
Inhalt: 0.75 l (19,87 €* / 1 l)
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Inhalt: 0.75 l (28,00 €* / 1 l)
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