Als Floriane und Olivier Azan 1981 die »Domaine de Petit Roubié« kaufen, gibt es im zentralen Languedoc keinen einzigen Biobetrieb. »Bio« ist in den frühen achtziger Jahren noch ganz weit weg. Trotzdem beschließen die beiden, ihren mit 80 ha nicht gerade kleinen Betrieb 1985, also in einer Zeit, in der sich die Bioverbände gerade erst formieren, auf biologischen Anbau umzustellen. Dabei kommt ihnen ihre Lage in der Ebene zwischen Castelnau de Guers und dem Örtchen Pinet nördlich der Lagune von Thau entgegen, denn ihre Parzellen sind mechanisch zu bewirtschaften und auch die Ernte erfolgt mit Maschine. Nur so sind sie in der Lage, günstige Preise zu realisieren.
Es ist uraltes Weinland. Seit der Antike stehen hier Reben. Hier führte der herakleische Weg die Iberer, Ligurer und Kelten nach Spanien und Italien, der nach der Eroberung durch die Römer zur Via Domitia wurde, von der noch heute Spuren in der Garrigues zu sehen sind.
Auf dem leicht ansteigenden Hang über dem Becken von Thau mit dem Mont St. Clair im Hintergrund dominieren felsige Böden mit geringer Erdauflage die Weinberge. Gegen den ständig wehenden Wind, der als Tramontane hier bis zu 100 km/h erreichen kann, sind viele Parzellen mit Hecken und Bäumen als Windbrecher bepflanzt. Die Sonneneinstrahlung ist hier, direkt am Meer, besonders intensiv, weshalb viele Rebzeilen von Norden nach Süden ausgerichtet sind, mit dem Laubwerk zur Beschattung der Trauben.
Von hier kommt der Piquepoul, eine weiße Rebsorte, die kleine ovale Beeren liefert und mit Hitze, Trockenheit und Sonneneinstrahlung gut zurechtkommt. Er liefert den wohl berühmtesten Urlaubs-Weißwein des Languedoc, den Picpoul de Pinet. Der war schon 1773, also zu Zeiten Ludwig des XVI., hochgeschätzt, und auch Napoleon III. scheint ihn 1860 genossen zu haben. Immerhin ließ er ihn auf einem Gemälde, das heute im Louvre hängt, verewigen. 1985 erhält die Region den AOC-Status und ihr berühmter Weißwein verschwindet in den Supermarktregalen der Welt. Heute ist der hochdekorierte Picpoul de Pinet der Domaine de Petit Roubié nicht nur der noch immer einzige biozertifizierte seiner Art, er ist auch einer der besten.
{{bilder}}
Zwischen Nîmes und Perpignan gibt es Weinbaubetriebe wie Sand am Meer. Gerade auf dem ehemaligen Landwein-Sektor, heute als »IGP Pays d´Herault« auf dem Markt, ist das Angebot riesig. Doch Qualitäten wie die der Domaine de Petit Roubié sind dünn gesät. Durch den langjährigen Bioanbau und Investitionen in modernste Technik können Floriane und Olivier Azan Weine präsentieren, die im Languedoc preislich wie qualitativ fast unschlagbar sind. Zwar ist uns ihr Betrieb zu groß und auch die Mechanisierung ihrer Weinberge ist unsere Sache nicht, doch die beiden wissen, was sie tun, und ihre Weine sind so überzeugend preiswürdig, daß wir sie mit bestem Wissen und Gewissen anbieten.
Der Klimawandel zwingt auch sie als erfahrene Biowinzer zu permanenter Anpassung an sich ständig verändernde Verhältnisse. Vieles von dem, was die letzten dreißig Jahre funktioniert hat, führt plötzlich in die Irre. Das Gute am Biosektor ist der permanente Austausch mit Kollegen, den es so im konventionellen Weinbau nicht gibt. Von ihm profitieren die beiden und so experimentieren sie mit Teil- und Dauerbegrünung, versuchen Gründüngung über entsprechende Einsaaten einzubringen, sie haben mit Agroforst-Bepflanzung begonnen, mineralisieren ihre Böden mit Algen und Gesteinsmehlen, bekämpfen den in den letzten Jahren zum Problem gewordenen falschen Mehltau mit Backpulver und spezieller Begrünung und den echten Mehltau mit Netzschwefel.
Hier im Herzen des südlichen Languedoc war Weinbau bisher eher unproblematisch. Seit ein paar Jahren sorgt der Klimawandel auch hier für völlig neue Probleme, auf die der Bioanbau bislang aber die richtigen Antworten zu finden wußte. Die kommenden Jahre werden zeigen, wohin im Weinbau die Reise geht.
An Bewässerung, wie bei uns in Deutschland, denken Azans dabei nicht. Sie sehen die Antwort vor allem in Agroforst-Projekten zur Beschattung und zur Mykorrhiza-Pflege für mehr Feuchtigkeit im Boden, sowie in weinbaulichen Anpassungen. Vermutlich werden sie in Zukunft z. B. die Erträge weiter senken müssen, um die Schalen der Beeren dicker zu machen und den Zeitpunkt der optimalen Traubenreife vorzuziehen. Selbst auf ihrem günstigen Preisniveau beweisen sie damit einmal mehr den Unterschied zwischen der deutschen »Weinwirtschaft«, in der sich alles nur um Effizienz, Ertrag und Preis dreht, und der französischen »Agriculture«, in der nicht umsonst das Wort »Kultur« die tragende Rolle spielt. So steht die Domaine de Petit Roubié für technisch brillant realisierte Bio-Weine, die zu ausgesprochen fairem Kurs auch Herz und Seele ansprechen.
Als Floriane und Olivier Azan 1981 die »Domaine de Petit Roubié« kaufen, gibt es im zentralen Languedoc keinen einzigen Biobetrieb. »Bio« ist in den frühen achtziger Jahren noch ganz weit weg. Trotzdem beschließen die beiden, ihren mit 80 ha nicht gerade kleinen Betrieb 1985, also in einer Zeit, in der sich die Bioverbände gerade erst formieren, auf biologischen Anbau umzustellen. Dabei kommt ihnen ihre Lage in der Ebene zwischen Castelnau de Guers und dem Örtchen Pinet nördlich der Lagune von Thau entgegen, denn ihre Parzellen sind mechanisch zu bewirtschaften und auch die Ernte erfolgt mit Maschine. Nur so sind sie in der Lage, günstige Preise zu realisieren.
Es ist uraltes Weinland. Seit der Antike stehen hier Reben. Hier führte der herakleische Weg die Iberer, Ligurer und Kelten nach Spanien und Italien, der nach der Eroberung durch die Römer zur Via Domitia wurde, von der noch heute Spuren in der Garrigues zu sehen sind.
Auf dem leicht ansteigenden Hang über dem Becken von Thau mit dem Mont St. Clair im Hintergrund dominieren felsige Böden mit geringer Erdauflage die Weinberge. Gegen den ständig wehenden Wind, der als Tramontane hier bis zu 100 km/h erreichen kann, sind viele Parzellen mit Hecken und Bäumen als Windbrecher bepflanzt. Die Sonneneinstrahlung ist hier, direkt am Meer, besonders intensiv, weshalb viele Rebzeilen von Norden nach Süden ausgerichtet sind, mit dem Laubwerk zur Beschattung der Trauben.
Von hier kommt der Piquepoul, eine weiße Rebsorte, die kleine ovale Beeren liefert und mit Hitze, Trockenheit und Sonneneinstrahlung gut zurechtkommt. Er liefert den wohl berühmtesten Urlaubs-Weißwein des Languedoc, den Picpoul de Pinet. Der war schon 1773, also zu Zeiten Ludwig des XVI., hochgeschätzt, und auch Napoleon III. scheint ihn 1860 genossen zu haben. Immerhin ließ er ihn auf einem Gemälde, das heute im Louvre hängt, verewigen. 1985 erhält die Region den AOC-Status und ihr berühmter Weißwein verschwindet in den Supermarktregalen der Welt. Heute ist der hochdekorierte Picpoul de Pinet der Domaine de Petit Roubié nicht nur der noch immer einzige biozertifizierte seiner Art, er ist auch einer der besten.
{{bilder}}
Zwischen Nîmes und Perpignan gibt es Weinbaubetriebe wie Sand am Meer. Gerade auf dem ehemaligen Landwein-Sektor, heute als »IGP Pays d´Herault« auf dem Markt, ist das Angebot riesig. Doch Qualitäten wie die der Domaine de Petit Roubié sind dünn gesät. Durch den langjährigen Bioanbau und Investitionen in modernste Technik können Floriane und Olivier Azan Weine präsentieren, die im Languedoc preislich wie qualitativ fast unschlagbar sind. Zwar ist uns ihr Betrieb zu groß und auch die Mechanisierung ihrer Weinberge ist unsere Sache nicht, doch die beiden wissen, was sie tun, und ihre Weine sind so überzeugend preiswürdig, daß wir sie mit bestem Wissen und Gewissen anbieten.
Der Klimawandel zwingt auch sie als erfahrene Biowinzer zu permanenter Anpassung an sich ständig verändernde Verhältnisse. Vieles von dem, was die letzten dreißig Jahre funktioniert hat, führt plötzlich in die Irre. Das Gute am Biosektor ist der permanente Austausch mit Kollegen, den es so im konventionellen Weinbau nicht gibt. Von ihm profitieren die beiden und so experimentieren sie mit Teil- und Dauerbegrünung, versuchen Gründüngung über entsprechende Einsaaten einzubringen, sie haben mit Agroforst-Bepflanzung begonnen, mineralisieren ihre Böden mit Algen und Gesteinsmehlen, bekämpfen den in den letzten Jahren zum Problem gewordenen falschen Mehltau mit Backpulver und spezieller Begrünung und den echten Mehltau mit Netzschwefel.
Hier im Herzen des südlichen Languedoc war Weinbau bisher eher unproblematisch. Seit ein paar Jahren sorgt der Klimawandel auch hier für völlig neue Probleme, auf die der Bioanbau bislang aber die richtigen Antworten zu finden wußte. Die kommenden Jahre werden zeigen, wohin im Weinbau die Reise geht.
An Bewässerung, wie bei uns in Deutschland, denken Azans dabei nicht. Sie sehen die Antwort vor allem in Agroforst-Projekten zur Beschattung und zur Mykorrhiza-Pflege für mehr Feuchtigkeit im Boden, sowie in weinbaulichen Anpassungen. Vermutlich werden sie in Zukunft z. B. die Erträge weiter senken müssen, um die Schalen der Beeren dicker zu machen und den Zeitpunkt der optimalen Traubenreife vorzuziehen. Selbst auf ihrem günstigen Preisniveau beweisen sie damit einmal mehr den Unterschied zwischen der deutschen »Weinwirtschaft«, in der sich alles nur um Effizienz, Ertrag und Preis dreht, und der französischen »Agriculture«, in der nicht umsonst das Wort »Kultur« die tragende Rolle spielt. So steht die Domaine de Petit Roubié für technisch brillant realisierte Bio-Weine, die zu ausgesprochen fairem Kurs auch Herz und Seele ansprechen.
Domaine de Petit Roubié | F-34850 Pinet | Erstinverkehrbringer: Gebr. Kössler & Ulbricht GmbH & CoKG
Inhalt: 0.75 l (11,87 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (12,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (14,00 €* / 1 l)