Bordeaux hat sich nicht zu seinem Vorteil verändert. Mit natürlicher Weinproduktion haben viele der begehrten Blue-Chip-Weine nur noch die Trauben gemein. Den Rest besorgen längst modernste Agrarchemie und Kellertechnik. Alleine schon der Blick in die Weinberge sollte die Alarmglocken klingeln lassen, doch für das Zusammenspiel von Traube und Wein scheint sich im Bordeauxhandel kaum jemand zu interessieren. François Mitjavile ist nicht nur in dieser Hinsicht ein absoluter Ausnahmewinzer. Er stellt Weine mit Seele gegen die moderne Industrie Bordeaux. Seine Weine fallem aus dem Rahmen und entziehen sich durch ihr Anderssein jener simpel linearen, aber ungeheuer erfolgreichen Punktearithmetik, die heute den Handel mit Wein aus Bordeaux weltweit bestimmt.
Sein legendäres Château Le Têrtre-Rôtebœuf ist individualistische Qualität auf der Basis reifer Merlot (mehr als 80 %). Ein Weinoriginal, das exotische Würze ins Glas bringt in einer Gerbstoffqualität, die berauschende, unnachahmliche Fruchttiefe verströmt. Der eigenwillige François Mitjavile hat Bordeaux zum Lustprinzip erklärt.
Wie viele unserer Winzer ist auch François Mitjavile Quereinsteiger in Sachen Wein. Seiner Familie gehört ein Transportunternehmen im Südwesten Frankreichs, für das er in den 60er-Jahren zu arbeiten begann. Doch die Arbeit füllt ihn nicht aus, er geht nach Paris und findet über Umwege ins Theater- und Filmgeschäft. Dort lernt er seine heutige Frau Milute kennen, die von ihrer Familie das bis dahin völlig unbekannte Château Le Tertre-Rotebœuf in Saint Émilion geerbt hat, sich aber nicht für Wein interessiert. Nach den Irrungen und Wirrungen der späten sechziger Jahre beschließen die beiden aber, den bis dahin verpachteten Besitz zu übernehmen und in die Weinproduktion einzusteigen. Francois Mitjavile, der Wein zu dem Zeitpunkt nur aus der Flasche kennt, will Winzer zu werden und fragt bei einem der renommiertesten und berühmtesten Winzer Saint Émilions nach einem Ausbildungsplatz, den er prompt erhält, bei Thierry Manoncourt von Château Figeac. Der bildet ihn aus und weist ihn in die Geheimnisse Bordeaux und des Weinmachens ein. Im Jahr 1977 wagt Francois Mitjavile dann zusammen mit seiner Frau Milute den Sprung in das Winzerdasein.
Wir lernen uns 1985 kennen. Seit dem Jahrgang 1983 führen wir die Weine von Familie Mitjavile. Schon damals hatte Francois Mitjavile eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie sein Wein zu schmecken hat: Die Trauben müssen reif gelesen werden, der Wein in 100 % neuen Barriques ausgebaut werden und er soll vom ersten Tag an trinkbar sein, ohne es an Reifepotential fehlen zu lassen.
Gesagt, getan. Francois Mitjavile ist damals einer der ersten Winzer Saint Emilions, der vom Keller in die Weinberge zurückkehrt und seine Arbeit seinen Reben widmet. Im Jahrgang 1985 landet er einen phänomenalen Coup und produziert einen der besten Weine des Jahrgangs. Den entdeckt im Jahr darauf Robert Parker, der euphorisch über Château »Le Tertre-Rotebœuf« berichtet. Seitdem genießt der so intellektuelle wie provokant eloquente Francois Mitjavile Kultstatus in Saint Emilion. In fast unheimlicher Konstanz produziert er Jahr für Jahr einen Referenzwein Saint Emilions, einen der dichtesten und opulentesten Weine der berühmten Appellation, der aber auch einer der feinsten und elegantesten ist. Seine eigenwillige Stilistik ruft Widerspruch hervor, die Qualität seines Weines aber wird von allen Kritikern und Verkostern anerkannt, weil »Le Tertre-Rotebœuf« wie kaum ein anderer Saint Emilion monströse Kraft mit Spiel, Finesse und Eleganz zu vereinen versteht.
Francois Mitjavile ist streitbar. Er macht den Zirkus der Primeurverkostungen im Frühjahr irgendwann nicht mehr mit, schickt Parker keine Proben mehr und wird infolge nicht mehr von ihm erwähnt. Sein Wein geht trotzdem unter der Hand weg, weil die Mengen winzig sind und er nach wie vor zu den begehrtesten Bordeaux überhaupt gehört, auch ohne Parkers Punkte. Die Streitereien um die Neu-Klassifizierung der Weine von Saint-Émilion lassen Francois Mitjavile kalt, er hat sich nie um eine Neuklassifikation seines Weines beworben, obwohl »Le Tertre Rôtebœuf« als absolut privilegierte Lage gilt, der man den Rang eines Premier Cru Classé zuschreibt. Seine Weinberge rund um das kleine Pseudo-Château liegen am Hang und auf dem Kalkplateau von Saint Emilion und sind der sichtbare Beweis für sein Engagement, sehen sie doch wohltuend anders aus als die tot gespritzten Rebflächen seiner weltberühmten Nachbarn.
1987 kann Familie Mitjavile an der Côtes de Bourg, am rechtem Ufer, genau gegenüber von Château Margaux, eine absolute Trouvaille erstehen: Château »Roc de Cambes«. Auch mit den Weinen dieser erstklassigen Lage direkt an der Gironde, die vor 1855 übrigens durchweg höher bewertet wurden als die Weine des heute so berühmten Médoc am linken Ufer, setzt sich Francois Mitjavile schnell an die Spitze der Appellation. Doch bis heute gelang es ihm trotz sensationeller Qualität nicht, seinen Bordeaux AC »Domaine de Cambes« und seinen Côtes de Bourg »Roc de Cambes« gegen die Vorurteile gegenüber den Weinen des rechten Ufers im konservativen Handel mit Bordeaux so zu platzieren, wie sie es verdient hätten. Obwohl »Roc de Cambes« in Verkostungen immer wieder weit besser abschneidet als die berühmteren und weit teureren Châteaus des Médoc, will dies der Handel nicht wahrhaben. Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Beide Weine genießen vor Ort legendären Status, doch der Handel mit Bordeaux hierzulande ist so borniert, so arrogant und ignorant, daß diese Weine jenen Kennern vorbehalten bleiben, die sich an ihnen zu delektieren verstehen.
Louis Mitjavile, Sohn von Francois und Milute Mitjavile, genießt in Bordeaux großen Ruf als Önologe und Berater und sorgt mit seiner eigenen kleinen »Domaine de l´Aurage« an der Côtes de Castillon im Hinterland von Saint Emilion für internationale Aufmerksamkeit. Seine Schwester Nina Mitjavile, heute im Keller von »Le Tertre-Rotebœuf« für die Vinifikation zuständig, produziert auf winzigen 2 Hektar zusammen mit ihrem Ehemann einen der spektakulärsten Bioweine Saint Emilions, Château »Tertre de la Mouleyre«, den wir Ihrer Aufmerksamkeit dringend empfehlen.
Bordeaux hat sich nicht zu seinem Vorteil verändert. Mit natürlicher Weinproduktion haben viele der begehrten Blue-Chip-Weine nur noch die Trauben gemein. Den Rest besorgen längst modernste Agrarchemie und Kellertechnik. Alleine schon der Blick in die Weinberge sollte die Alarmglocken klingeln lassen, doch für das Zusammenspiel von Traube und Wein scheint sich im Bordeauxhandel kaum jemand zu interessieren. François Mitjavile ist nicht nur in dieser Hinsicht ein absoluter Ausnahmewinzer. Er stellt Weine mit Seele gegen die moderne Industrie Bordeaux. Seine Weine fallem aus dem Rahmen und entziehen sich durch ihr Anderssein jener simpel linearen, aber ungeheuer erfolgreichen Punktearithmetik, die heute den Handel mit Wein aus Bordeaux weltweit bestimmt.
Sein legendäres Château Le Têrtre-Rôtebœuf ist individualistische Qualität auf der Basis reifer Merlot (mehr als 80 %). Ein Weinoriginal, das exotische Würze ins Glas bringt in einer Gerbstoffqualität, die berauschende, unnachahmliche Fruchttiefe verströmt. Der eigenwillige François Mitjavile hat Bordeaux zum Lustprinzip erklärt.
Wie viele unserer Winzer ist auch François Mitjavile Quereinsteiger in Sachen Wein. Seiner Familie gehört ein Transportunternehmen im Südwesten Frankreichs, für das er in den 60er-Jahren zu arbeiten begann. Doch die Arbeit füllt ihn nicht aus, er geht nach Paris und findet über Umwege ins Theater- und Filmgeschäft. Dort lernt er seine heutige Frau Milute kennen, die von ihrer Familie das bis dahin völlig unbekannte Château Le Tertre-Rotebœuf in Saint Émilion geerbt hat, sich aber nicht für Wein interessiert. Nach den Irrungen und Wirrungen der späten sechziger Jahre beschließen die beiden aber, den bis dahin verpachteten Besitz zu übernehmen und in die Weinproduktion einzusteigen. Francois Mitjavile, der Wein zu dem Zeitpunkt nur aus der Flasche kennt, will Winzer zu werden und fragt bei einem der renommiertesten und berühmtesten Winzer Saint Émilions nach einem Ausbildungsplatz, den er prompt erhält, bei Thierry Manoncourt von Château Figeac. Der bildet ihn aus und weist ihn in die Geheimnisse Bordeaux und des Weinmachens ein. Im Jahr 1977 wagt Francois Mitjavile dann zusammen mit seiner Frau Milute den Sprung in das Winzerdasein.
Wir lernen uns 1985 kennen. Seit dem Jahrgang 1983 führen wir die Weine von Familie Mitjavile. Schon damals hatte Francois Mitjavile eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie sein Wein zu schmecken hat: Die Trauben müssen reif gelesen werden, der Wein in 100 % neuen Barriques ausgebaut werden und er soll vom ersten Tag an trinkbar sein, ohne es an Reifepotential fehlen zu lassen.
Gesagt, getan. Francois Mitjavile ist damals einer der ersten Winzer Saint Emilions, der vom Keller in die Weinberge zurückkehrt und seine Arbeit seinen Reben widmet. Im Jahrgang 1985 landet er einen phänomenalen Coup und produziert einen der besten Weine des Jahrgangs. Den entdeckt im Jahr darauf Robert Parker, der euphorisch über Château »Le Tertre-Rotebœuf« berichtet. Seitdem genießt der so intellektuelle wie provokant eloquente Francois Mitjavile Kultstatus in Saint Emilion. In fast unheimlicher Konstanz produziert er Jahr für Jahr einen Referenzwein Saint Emilions, einen der dichtesten und opulentesten Weine der berühmten Appellation, der aber auch einer der feinsten und elegantesten ist. Seine eigenwillige Stilistik ruft Widerspruch hervor, die Qualität seines Weines aber wird von allen Kritikern und Verkostern anerkannt, weil »Le Tertre-Rotebœuf« wie kaum ein anderer Saint Emilion monströse Kraft mit Spiel, Finesse und Eleganz zu vereinen versteht.
Francois Mitjavile ist streitbar. Er macht den Zirkus der Primeurverkostungen im Frühjahr irgendwann nicht mehr mit, schickt Parker keine Proben mehr und wird infolge nicht mehr von ihm erwähnt. Sein Wein geht trotzdem unter der Hand weg, weil die Mengen winzig sind und er nach wie vor zu den begehrtesten Bordeaux überhaupt gehört, auch ohne Parkers Punkte. Die Streitereien um die Neu-Klassifizierung der Weine von Saint-Émilion lassen Francois Mitjavile kalt, er hat sich nie um eine Neuklassifikation seines Weines beworben, obwohl »Le Tertre Rôtebœuf« als absolut privilegierte Lage gilt, der man den Rang eines Premier Cru Classé zuschreibt. Seine Weinberge rund um das kleine Pseudo-Château liegen am Hang und auf dem Kalkplateau von Saint Emilion und sind der sichtbare Beweis für sein Engagement, sehen sie doch wohltuend anders aus als die tot gespritzten Rebflächen seiner weltberühmten Nachbarn.
1987 kann Familie Mitjavile an der Côtes de Bourg, am rechtem Ufer, genau gegenüber von Château Margaux, eine absolute Trouvaille erstehen: Château »Roc de Cambes«. Auch mit den Weinen dieser erstklassigen Lage direkt an der Gironde, die vor 1855 übrigens durchweg höher bewertet wurden als die Weine des heute so berühmten Médoc am linken Ufer, setzt sich Francois Mitjavile schnell an die Spitze der Appellation. Doch bis heute gelang es ihm trotz sensationeller Qualität nicht, seinen Bordeaux AC »Domaine de Cambes« und seinen Côtes de Bourg »Roc de Cambes« gegen die Vorurteile gegenüber den Weinen des rechten Ufers im konservativen Handel mit Bordeaux so zu platzieren, wie sie es verdient hätten. Obwohl »Roc de Cambes« in Verkostungen immer wieder weit besser abschneidet als die berühmteren und weit teureren Châteaus des Médoc, will dies der Handel nicht wahrhaben. Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Beide Weine genießen vor Ort legendären Status, doch der Handel mit Bordeaux hierzulande ist so borniert, so arrogant und ignorant, daß diese Weine jenen Kennern vorbehalten bleiben, die sich an ihnen zu delektieren verstehen.
Louis Mitjavile, Sohn von Francois und Milute Mitjavile, genießt in Bordeaux großen Ruf als Önologe und Berater und sorgt mit seiner eigenen kleinen »Domaine de l´Aurage« an der Côtes de Castillon im Hinterland von Saint Emilion für internationale Aufmerksamkeit. Seine Schwester Nina Mitjavile, heute im Keller von »Le Tertre-Rotebœuf« für die Vinifikation zuständig, produziert auf winzigen 2 Hektar zusammen mit ihrem Ehemann einen der spektakulärsten Bioweine Saint Emilions, Château »Tertre de la Mouleyre«, den wir Ihrer Aufmerksamkeit dringend empfehlen.
Château Têrtre-Rôtebœuf St. Laurent des Cambes F-33330 Saint Emilion
Inhalt: 0.75 l (264,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (281,33 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (296,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (300,67 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (316,00 €* / 1 l)
Inhalt: 0.75 l (325,33 €* / 1 l)