Domaine de Valmengaux

So attraktiv und preiswert kann Bordeaux sein ...

Die Geschichte der Domaine de Valmengaux ist eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Die kleine Domaine liegt in Vérac am rechten Ufer von Bordeaux. Dort, wo es vor kleinen Châteaux nur so wimmelt. Sie wird Anfang der 2000er Jahre von Béatrice und Vincent Rapin gegründet. Die beiden bringen den kleinen Betrieb ehrgeizig auf neues Niveau, benennen ihren Wein nach ihren Kindern VALentin, cleMENtine und marGAUX, und als sich ihre kleine Domaine einen Namen gemacht hatte, verkaufen sie den Betrieb 2016, um sich voll und ganz dem Familienerbe von Beatrice zu widmen, dem kleinen St. Emilion Grand Cru »Dame de 11 Heures«.  

In Bordeaux kann man, wenn man sich auf die Suche macht, originelle Weingüter finden, die nicht auf den ausgetretenen Pfaden wandeln, sondern bewußt gängige Vorstellungen über den Haufen werfen. Die heutigen Eigner von Valmengaux, David und Valérie Vallet, beschliessen eines Tages, ihr Leben grundlegend zu verändern. Sie wollen Winzer werden und beginnen, nach Weingütern in verschiedenen Regionen zu suchen. Von der Loire über Pézenas im Languedoc führt sie ihre Suche in den französischen Südwesten nach Cahors, Bergerac und Duras. Einen Refrain hatten sie dabei stets im Kopf: »Alles außer Bordeaux«! Doch das Leben spielt manchmal anders und so landeten sie schließlich dort, wo sie nicht hinwollten, in Bordeaux.  

David Valette stammt aus dem Departement Yonne. Seine Familie besitzt Weinberge in Chablis, hat aber wenig mit der Welt des Weines zu tun, weil sie die Trauben verkauft. Bei Valérie Valette ist es ähnlich. Ihr Großvater ist Weinhändler in der Champagne und ihre Familie baut in der Nähe von Fontainebleau seit jeher Chasselas an. Das wars dann aber auch schon mit dem Wein. Mit Mitte 40 keimt in David Valette, der Manager im Bereich Controlling und Informationssysteme ist, und in seiner Frau Valerie, die im Personalwesen arbeitet, der Wunsch, neue Wege einzuschlagen im Leben. 

David geht die Sache gezielt an. 2014 beginnt er, Kontakt zu diversen Winzern aufzunehmen. Er lernt Olivier Picherit, einen Winzer in Anjou an der Loire, kennen, der ebenfalls in der Industrie gearbeitet hat, bevor ihn der Ruf der Erde lockte. Olivier nimmt David unter seine Fittiche, lässt ihn an seiner Erfahrung teilhaben und führt ihn ein in die Arbeit im Weinberg. David ist Feuer und Flamme für die Loire, er möchte dort Chenin Blanc anbauen, die große weiße Rebsorte der Loire. Zusammen mit Valérie beginnt er die Suche nach biologisch bewirtschafteten Weingütern in der Region. Sie werden nicht fündig, dehnen ihre Suche auf ganz Frankreich aus.

Eines Tages stoßen sie auf eine Anzeige: Da steht ein Weingut in Bordeaux zum Verkauf, das alle ihre Kriterien erfüllt: Valmengaux. Sie nehmen Kontakt auf, fahren hin. Der 4 Hektar große Betrieb wurde im Jahr 2000 von Béatrice und Vincent Rapin angelegt, die Reben stehen dort auf exzellenten Lehm- und Kalkböden am rechten Ufer, ganz in der Nähe von Fronsac, in der Appellation Bordeaux. Sie wurden früher als »spätreifend« belächelt, erweisen sich heute aber, in Zeiten des Klimawandels, als eindeutig im Vorteil, weil sie Wasser speichern und halten können und so den Reben auch in heißen Jahren Trockenstress ersparen. Die Reben auf Valmengaux sind gesund und in bestem Zustand, sie werden seit 2012 biologisch zertifiziert. Valettes erkennen die Chance und suchen nach einer Lösung für den Kauf. Sie kommen zur Weinlese 2016 nach Valmengaux, lassen sich von Béatrice und Vincent Rapin einarbeiten, nehmen an Schulungen der Vignerons Bio de Nouvelle-Aquitaine teil. 

Anfang 2017 beschließen sie dann, Valmengaux zu ihrem neuen zu Hause zu machen. Sie gründen mit 33 Partnern ein Groupement Foncier Viticole (GFV), investieren in neue Fässer und Amphoren, renovieren ihre Reben und beginnen ein kleines Vertriebs-Netzwerk aufzubauen. Trotz der Krise, die Bordeaux in den Jahren nach ihrem Kauf erfasst und sich zu einer historischen Katastrophe für die Region auswächst, gelingt es Valettes, ihre kleine Produktion von ca. 10 000 Flaschen, die sie in einem normalen Jahrgang produzieren, gut zu verkaufen. Heute exportieren die beiden über 50 % ihrer Produktion und Valerie bewirtschaftet ein Ferienhaus mit vier Zimmern, das den beiden neue Kunden aus der ganzen Welt zuführt. Inzwischen haben die beiden, zusätzlich zu den bestehenden Weinbergen (90 % Merlot und 10 % Cabernet Sauvignon) auch Chenin Blanc gepflanzt, den David in Amphoren ausbauen will. 

Die Weinbereitung auf Valmengaux erfolgt in Betontanks, der Ausbau der Rotweine verteilt sich auf vier Stockinger-Fässer (12 und 20 hl) über eine Dauer von 24 Monaten und auf italienische Amphoren, die so andere und interessante Weine hervorbringen, dass David 2018 beschließt, zwei weitere 950-Liter-Amphoren zu kaufen, um in ihnen einen eigenständigen Wein auszubauen, den er »En Jarre« nennt, französisch für Amphore. 

Binnen weniger Jahren haben Valettes ihr »Valmengaux« zu einem der ambitioniertesten Biodynamik-Betriebe der Region gemacht. David Vallet ist überzeugt davon, dass man in Bordeaux Weine mit Zukunft produzieren kann, die »alte Vorurteile gegenüber Bordeaux ad absurdum führen, weil sie fein sind, leicht verdaulich, ohne die übertriebene Konzentration und die dominanten Holzfaßnoten, die heute so viele Bordeaux verunstalten«. Er lächelt, als er uns erzählt, wie sie damals auf der Rückfahrt aus dem Urlaub auf der A89 in der Nähe von Libourne im Auto saßen und auf die Idee kamen, ihr Leben zu verändern. »Das Leben sendet manchmal gute Signale«, meint er und nimmt einen großen Schluck seines ersten Jahrgangs 2016, der sein Leben so nachhaltig verändert hat. 

Im Weinberg bricht David Valette gezielt die Triebe aus, um den Ertrag niedrig zu halten, die Aromen zu konzentrieren und die Trauben gleichmäßiger am Stock zu verteilen und besser zu belüften, um das Risiko von Fäulnis und Pilzerkrankungen zu verringern. Das große Problem in Bordeaux. Im Keller vergärt er die Moste spontan auf der wilden Hefe, die Weine werden in 500l- und 950l-Amphoren, sowie in Holzfässern bis zu zwei Jahren hinweg auf der Feinhefe ausgebaut. Visionär nachhaltig erfolgt die Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung während der Lagerung und Reifung im Keller CO2-neutral über einen erdgekoppelten Wärmetauscher.

Der Wein? 

Gekeltert wird Valmengaux aus 90% Merlot und 10% Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Von 30-70 Jahre alten Reben, die in akribischer Manier biologisch bewirtschaftet werden. Ergebnis ist ein bemerkenswert guter Bordeaux. Ungeschminkt natürlich, entwaffnend ehrlich, stoffig im Mund, kraftvoll konzentriert, wie es typisch ist für die fetteren Böden in Fronsac, aber mit der samtigen Dichte kompakt frischer Gerbstoffe aus gekonnter Extraktion und Weinbereitung ausgestattet. Bordeaux ohne die populistische Maskerade neuen Faßholzes, spürbar puristisch im Ausbau, natürlich im Alkohol und fast elegant, zumindest aber wohltuend geschmeidig im Mundgefühl. Valmengaux steht für qualitativ raffiniertes Understatement zu einem Preis, der Bordeaux wieder ausgesprochen attraktiv macht.

Die Geschichte der Domaine de Valmengaux ist eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Die kleine Domaine liegt in Vérac am rechten Ufer von Bordeaux. Dort, wo es vor kleinen Châteaux nur so wimmelt. Sie wird Anfang der 2000er Jahre von Béatrice und Vincent Rapin gegründet. Die beiden bringen den kleinen Betrieb ehrgeizig auf neues Niveau, benennen ihren Wein nach ihren Kindern VALentin, cleMENtine und marGAUX, und als sich ihre kleine Domaine einen Namen gemacht hatte, verkaufen sie den Betrieb 2016, um sich voll und ganz dem Familienerbe von Beatrice zu widmen, dem kleinen St. Emilion Grand Cru »Dame de 11 Heures«.  

In Bordeaux kann man, wenn man sich auf die Suche macht, originelle Weingüter finden, die nicht auf den ausgetretenen Pfaden wandeln, sondern bewußt gängige Vorstellungen über den Haufen werfen. Die heutigen Eigner von Valmengaux, David und Valérie Vallet, beschliessen eines Tages, ihr Leben grundlegend zu verändern. Sie wollen Winzer werden und beginnen, nach Weingütern in verschiedenen Regionen zu suchen. Von der Loire über Pézenas im Languedoc führt sie ihre Suche in den französischen Südwesten nach Cahors, Bergerac und Duras. Einen Refrain hatten sie dabei stets im Kopf: »Alles außer Bordeaux«! Doch das Leben spielt manchmal anders und so landeten sie schließlich dort, wo sie nicht hinwollten, in Bordeaux.  

David Valette stammt aus dem Departement Yonne. Seine Familie besitzt Weinberge in Chablis, hat aber wenig mit der Welt des Weines zu tun, weil sie die Trauben verkauft. Bei Valérie Valette ist es ähnlich. Ihr Großvater ist Weinhändler in der Champagne und ihre Familie baut in der Nähe von Fontainebleau seit jeher Chasselas an. Das wars dann aber auch schon mit dem Wein. Mit Mitte 40 keimt in David Valette, der Manager im Bereich Controlling und Informationssysteme ist, und in seiner Frau Valerie, die im Personalwesen arbeitet, der Wunsch, neue Wege einzuschlagen im Leben. 

David geht die Sache gezielt an. 2014 beginnt er, Kontakt zu diversen Winzern aufzunehmen. Er lernt Olivier Picherit, einen Winzer in Anjou an der Loire, kennen, der ebenfalls in der Industrie gearbeitet hat, bevor ihn der Ruf der Erde lockte. Olivier nimmt David unter seine Fittiche, lässt ihn an seiner Erfahrung teilhaben und führt ihn ein in die Arbeit im Weinberg. David ist Feuer und Flamme für die Loire, er möchte dort Chenin Blanc anbauen, die große weiße Rebsorte der Loire. Zusammen mit Valérie beginnt er die Suche nach biologisch bewirtschafteten Weingütern in der Region. Sie werden nicht fündig, dehnen ihre Suche auf ganz Frankreich aus.

Eines Tages stoßen sie auf eine Anzeige: Da steht ein Weingut in Bordeaux zum Verkauf, das alle ihre Kriterien erfüllt: Valmengaux. Sie nehmen Kontakt auf, fahren hin. Der 4 Hektar große Betrieb wurde im Jahr 2000 von Béatrice und Vincent Rapin angelegt, die Reben stehen dort auf exzellenten Lehm- und Kalkböden am rechten Ufer, ganz in der Nähe von Fronsac, in der Appellation Bordeaux. Sie wurden früher als »spätreifend« belächelt, erweisen sich heute aber, in Zeiten des Klimawandels, als eindeutig im Vorteil, weil sie Wasser speichern und halten können und so den Reben auch in heißen Jahren Trockenstress ersparen. Die Reben auf Valmengaux sind gesund und in bestem Zustand, sie werden seit 2012 biologisch zertifiziert. Valettes erkennen die Chance und suchen nach einer Lösung für den Kauf. Sie kommen zur Weinlese 2016 nach Valmengaux, lassen sich von Béatrice und Vincent Rapin einarbeiten, nehmen an Schulungen der Vignerons Bio de Nouvelle-Aquitaine teil. 

Anfang 2017 beschließen sie dann, Valmengaux zu ihrem neuen zu Hause zu machen. Sie gründen mit 33 Partnern ein Groupement Foncier Viticole (GFV), investieren in neue Fässer und Amphoren, renovieren ihre Reben und beginnen ein kleines Vertriebs-Netzwerk aufzubauen. Trotz der Krise, die Bordeaux in den Jahren nach ihrem Kauf erfasst und sich zu einer historischen Katastrophe für die Region auswächst, gelingt es Valettes, ihre kleine Produktion von ca. 10 000 Flaschen, die sie in einem normalen Jahrgang produzieren, gut zu verkaufen. Heute exportieren die beiden über 50 % ihrer Produktion und Valerie bewirtschaftet ein Ferienhaus mit vier Zimmern, das den beiden neue Kunden aus der ganzen Welt zuführt. Inzwischen haben die beiden, zusätzlich zu den bestehenden Weinbergen (90 % Merlot und 10 % Cabernet Sauvignon) auch Chenin Blanc gepflanzt, den David in Amphoren ausbauen will. 

Die Weinbereitung auf Valmengaux erfolgt in Betontanks, der Ausbau der Rotweine verteilt sich auf vier Stockinger-Fässer (12 und 20 hl) über eine Dauer von 24 Monaten und auf italienische Amphoren, die so andere und interessante Weine hervorbringen, dass David 2018 beschließt, zwei weitere 950-Liter-Amphoren zu kaufen, um in ihnen einen eigenständigen Wein auszubauen, den er »En Jarre« nennt, französisch für Amphore. 

Binnen weniger Jahren haben Valettes ihr »Valmengaux« zu einem der ambitioniertesten Biodynamik-Betriebe der Region gemacht. David Vallet ist überzeugt davon, dass man in Bordeaux Weine mit Zukunft produzieren kann, die »alte Vorurteile gegenüber Bordeaux ad absurdum führen, weil sie fein sind, leicht verdaulich, ohne die übertriebene Konzentration und die dominanten Holzfaßnoten, die heute so viele Bordeaux verunstalten«. Er lächelt, als er uns erzählt, wie sie damals auf der Rückfahrt aus dem Urlaub auf der A89 in der Nähe von Libourne im Auto saßen und auf die Idee kamen, ihr Leben zu verändern. »Das Leben sendet manchmal gute Signale«, meint er und nimmt einen großen Schluck seines ersten Jahrgangs 2016, der sein Leben so nachhaltig verändert hat. 

Im Weinberg bricht David Valette gezielt die Triebe aus, um den Ertrag niedrig zu halten, die Aromen zu konzentrieren und die Trauben gleichmäßiger am Stock zu verteilen und besser zu belüften, um das Risiko von Fäulnis und Pilzerkrankungen zu verringern. Das große Problem in Bordeaux. Im Keller vergärt er die Moste spontan auf der wilden Hefe, die Weine werden in 500l- und 950l-Amphoren, sowie in Holzfässern bis zu zwei Jahren hinweg auf der Feinhefe ausgebaut. Visionär nachhaltig erfolgt die Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung während der Lagerung und Reifung im Keller CO2-neutral über einen erdgekoppelten Wärmetauscher.

Der Wein? 

Gekeltert wird Valmengaux aus 90% Merlot und 10% Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Von 30-70 Jahre alten Reben, die in akribischer Manier biologisch bewirtschaftet werden. Ergebnis ist ein bemerkenswert guter Bordeaux. Ungeschminkt natürlich, entwaffnend ehrlich, stoffig im Mund, kraftvoll konzentriert, wie es typisch ist für die fetteren Böden in Fronsac, aber mit der samtigen Dichte kompakt frischer Gerbstoffe aus gekonnter Extraktion und Weinbereitung ausgestattet. Bordeaux ohne die populistische Maskerade neuen Faßholzes, spürbar puristisch im Ausbau, natürlich im Alkohol und fast elegant, zumindest aber wohltuend geschmeidig im Mundgefühl. Valmengaux steht für qualitativ raffiniertes Understatement zu einem Preis, der Bordeaux wieder ausgesprochen attraktiv macht.

2016 Domaine de Valmengaux Valmengaux

Inhalt: 0.75 l (24,00 €* / 1 l)

18,00 €*

Inhalt: 0.75 l (29,33 €* / 1 l)

22,00 €*