Der Wein zum Kürbis oder der Kürbis zum Wein?
Lange wurde er von der Kulinarik mißachtet. Heute steht er im Herbst auf jeder Speisekarte und feiert fröhliche Urstände in vielen Küchen: der Kürbis.
Er kommt aus Amerika. Die Indianer schnitten sein Fruchtfleisch in Streifen, trockneten es roh und machten es so haltbar. Seit dem 16. Jahrhundert hat sich der Kürbis in seinen diversen Formen und Arten weltweit verbreitet und auch bei uns kommt er inzwischen gekocht, gebraten, geschmort oder gebacken auf den Tisch. In den USA wird er traditionell zu Thanksgiving als Pumpkin Pie gereicht. Es war wohl der globale Kommerz des »Halloween«, der ihn in den letzten Jahrzehnten auch bei uns erst zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Der Hokkaido. Er hat einen großen Vorteil gegenüber allen anderen Kürbissorten: Man kann ihn mitsamt seiner dünnen, orangen Schale zubereiten. Also: Halbieren, entkernen, den Stiel entsorgen, und los geht’s. Für die Alltagsküche ist der Hokkaido deshalb unschlagbar. Aus ihm kann man mehr machen als immer nur die obligate Kürbiscremesuppe ...
Der Butternut. Er ist unten bauchig, oben schmal wie ein Flaschenhals. Er hat eine helle Schale, irgendwo zwischen hellbraun und sandfarben, und ein leuchtend orangefarbenes Fruchtfleisch. Für viele Köchinnen und Köche ist er die Nummer eins unter den Kürbissen, weil er einen feinen, nussig erdigen Geschmack hat und eine feste Konsistenz, die sich besonders für etwas feinere Gerichte eignen, man kann ihn aber auch sehr gut herzhaft oder süß zubereiten. Ach ja, er muß geschält werden.
Der Muskatkürbis. Ihn verwenden professionelle Köchinnen und Köche am liebsten. Sein Geschmack ist intensiver und charaktervoller als Hokkaido und Butternut. Seine Konsistenz ist glatter und fester und aromatisch und geschmacklich erinnern seine nussigen Noten entfernt an Muskatnuss, die als Gewürz ja auch zu fast allen Kürbisgerichten passt, vorausgesetzt, wie wird entsprechend zart dosiert. Es gibt weitere Kürbis-Arten, vor allem aber gibt es zahlreiche Zubereitungsarten, mit denen das herbstliche Gemüse seine Textur, sein Mundgefühl und seine feine Süße entsprechend ausspielen kann.
Zur Kombination von Wein zum Kürbis oder Kürbis zum Wein
empfehlen wir grundsätzlich säureärmere Weißweine. Kürbisse haben eine stärkehaltige Konsistenz und einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten, die ihnen eine etwas mehlige Konsistenz und eine mehr oder weniger ausgeprägte Süße im Fruchtfleisch vermitteln. Um da mithalten zu können, sollten die sie begleitenden Weine Frische und Frucht besitzen und Dichte und Struktur im Mundgefühl mitbringen.
Als besonders geeignet haben sich deshalb trockene spontanvergorene Weißweine aus aromatischen oder autochthonen Rebsorten mit fester Struktur und verhaltener Säure erwiesen, wie z. B. Muscat / Muskateller, oder auch die säureärmste weiße Rebsorte der Welt, Viognier (wenn sie nicht zu fett und zu reif ausfällt). Wir bieten aber noch einige weitere bewährte Begleiter des beliebten Herbst-Gemüses an. Rezepte gibt es reichlich, Ihrer Küchenphantasie sind kaum Grenzen gesetzt, und so wünschen wir Ihnen hiermit eine kreative Kürbis-Saison und stehen unter info@weinhalle.de für alle Fragen rund um Kürbis & Wein gerne zur Verfügung.
Hier braucht's den richtigen Kürbis zum Wein,
allerdings nicht als Suppe. Dazu ist dieser perfekte Kürbiswein zu schade, zu teuer und zu komplex. Aber zu raffinierten Präparationen, in denen Kürbis gebraten, geschmort, kandiert, mariniert, gekocht und gewürzt serviert wird und man mit Texturen spielt, ist dieser grandios herbstlich inspirierende Weißwein von der nördlichen Rhône der Idealkandidat. Mit seiner milden Säure und rauchig gelben Aromatik harmoniert er zu anspruchsvoll in Szene gesetzten Kürbispräparationen wie kein anderer. Im kleinen Holzfaß ausgebaut, deshalb im Mundgefühl fast so wohlfühlig wie großer Chardonnay, durchzogen von einer frischen, mineralisch geprägten Säureader, animiert er dazu, den Kürbis für ihn zu präparieren ...