Die »andere weiße Rebsorte Burgunds«, Aligoté, genießt bis heute schlechten Ruf. Der liegt aber nicht an vermeintlich schlechten Eigenschaften der Rebsorte, sondern an viel zu vielen Winzern, die ihre Reben mit viel zu hohen Erträgen auf ungeeigneten schlechten Lagen belasteten. Dadurch konnten die Trauben nicht ausreifen, weshalb ihre Weine sauer, mager und aromatisch neutral ausfielen. Daß sich die Winzer mit der Rebsorte auch früher schon schwertaten, belegt ein Dokument aus dem Jahr 1807, in dem es heißt, man sollte sie rausreißen, statt sie pflanzen.
So und ähnlich wurden viele Rebsorten ins Abseits gedrängt. Es ist so einfach, die Schuld einer Rebsorte in die Schuhe zu schieben, statt die eigene Unfähigkeit anzuerkennen. Es ist Sylvain Pataille, einem Biowinzer aus Marsannay, sowie Familie Goisot aus St. Bris in der Nähe von Chablis zu verdanken, daß sich das Image der Rebsorte nachhaltig zu wandeln beginnt.
Aligoté ist eine vermutlich sehr alte weiße Rebsorte mit Ursprung im Tal der Saône, also im Südwesten Burgunds. Sie wird früh als »Plant de Trois« erwähnt, vermutlich, weil ihre Äste in der Regel je drei Trauben tragen. DNA-Analysen ergaben, daß sie eine Kreuzung von Pinot mit Gouais Blanc (unserem historischen Heunisch) ist. Sie hat damit die gleichen Eltern wie Chardonnay, Gamay Noir,Melon de Bourgogne und viele andere Rebsorten des französischen Nordostens.
Aligoté ist wuchskräftig, treibt früh aus und ist deshalb frostgefährdet im Frühjahr. Ihr schlechter Ruf beruht darauf, daß ihre Erträge je nach Boden- und Lagenqualität stark variieren können. Tiefgründige Böden sorgen für hohe Erträge. Genau dort hat man sie aber in der Regel in Burgund gepflanzt, wo sie heute auf knapp 2000 ha Rebfläche steht.
Weil man in Burgund traditionell die besten Böden und Lagen immer mit Chardonnay (oder Pinot Noir) bepflanzte, konnte Aligoté nie ihre wahren Qualitäten zeigen. Heute beweisen ihre besten Weine das enorme Qualitäts-Potential der so lange verkannten Rebsorte. Ihre natürlich ausgeprägte Säure muß dazu aber durch entsprechende Traubenreife gepuffert werden, was nur über natürlich niedrige Erträge auf kargen Böden und besten Lagen gelingt. Das wollte man aber nicht, weil die Rebsorte nie die Preise erzielen ließ, die selbst schlechte Hochertrags-Chardonnays und auf- oder entsäuerte Pinot Noirs bringen, die noch immer den Markt für Burgunder dominieren und nach wie vor ihre teuer bezahlenden Abnehmer finden.
Inzwischen hat man in den Appellation Bourgogne Aligoté und Aligoté Bouzeron den Ertrag auf 45 hl/ha begrenzt und immer mehr Winzer erkennen in Zeiten der Klimakrise das enorme Potential des Aligoté. Immerhin war die Rebsorte im 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Weine aus Meursault und 1930 wurde sie sogar für Corton-Charlemagne offiziell genehmigt.
Vermutlich waren es einmal mehr die Kunstdünger-Auswüchse der 1960er Jahre, die nicht nur die Böden in ganz Burgund langfristig ruinierten, sondern auch die Erträge so nachhaltig forcierten, daß auch der Ruf des Aligoté bis heute darunter litt. Inzwischen gibt es aber großartige Exemplare der Rebsorte, die es mit jedem Chardonnay Burgunds aufnehmen können, zu deutlich günstigerem Kurs und mit manchmal mehr Trinkvergnügen, weil weniger von der Mostschwefelung gezeichnet und in Stil und Charakter freier, ungeschminkter und lebendiger.
Ein großer Aligoté neuer Generation lebt von einem vibrierenden Säuregerüst, das fast weich in ein strahlend frisches, glasklares und reintöniges, trotzdem aber vielschichtig dicht agierendes Mundgefühl integriert ist, dem attraktiv weißblütiger, von nassem Stein umrahmter Duft den Sex großen Weißweines verleiht.
Aligoté ist, was kaum jemand weiß, eine der meist angebauten weißen Rebsorten im osteuropäischen Raum. Von der Ukraine über Moldawien bis nach Rumänien und Russland steht sie dort auf Tausenden von Hektar Rebfläche und liefert leichte, frische Weißweine mit frischer, aber milder Säure, die am besten jung getrunken schmecken.
Die »andere weiße Rebsorte Burgunds«, Aligoté, genießt bis heute schlechten Ruf. Der liegt aber nicht an vermeintlich schlechten Eigenschaften der Rebsorte, sondern an viel zu vielen Winzern, die ihre Reben mit viel zu hohen Erträgen auf ungeeigneten schlechten Lagen belasteten. Dadurch konnten die Trauben nicht ausreifen, weshalb ihre Weine sauer, mager und aromatisch neutral ausfielen. Daß sich die Winzer mit der Rebsorte auch früher schon schwertaten, belegt ein Dokument aus dem Jahr 1807, in dem es heißt, man sollte sie rausreißen, statt sie pflanzen.
So und ähnlich wurden viele Rebsorten ins Abseits gedrängt. Es ist so einfach, die Schuld einer Rebsorte in die Schuhe zu schieben, statt die eigene Unfähigkeit anzuerkennen. Es ist Sylvain Pataille, einem Biowinzer aus Marsannay, sowie Familie Goisot aus St. Bris in der Nähe von Chablis zu verdanken, daß sich das Image der Rebsorte nachhaltig zu wandeln beginnt.
Aligoté ist eine vermutlich sehr alte weiße Rebsorte mit Ursprung im Tal der Saône, also im Südwesten Burgunds. Sie wird früh als »Plant de Trois« erwähnt, vermutlich, weil ihre Äste in der Regel je drei Trauben tragen. DNA-Analysen ergaben, daß sie eine Kreuzung von Pinot mit Gouais Blanc (unserem historischen Heunisch) ist. Sie hat damit die gleichen Eltern wie Chardonnay, Gamay Noir,Melon de Bourgogne und viele andere Rebsorten des französischen Nordostens.
Aligoté ist wuchskräftig, treibt früh aus und ist deshalb frostgefährdet im Frühjahr. Ihr schlechter Ruf beruht darauf, daß ihre Erträge je nach Boden- und Lagenqualität stark variieren können. Tiefgründige Böden sorgen für hohe Erträge. Genau dort hat man sie aber in der Regel in Burgund gepflanzt, wo sie heute auf knapp 2000 ha Rebfläche steht.
Weil man in Burgund traditionell die besten Böden und Lagen immer mit Chardonnay (oder Pinot Noir) bepflanzte, konnte Aligoté nie ihre wahren Qualitäten zeigen. Heute beweisen ihre besten Weine das enorme Qualitäts-Potential der so lange verkannten Rebsorte. Ihre natürlich ausgeprägte Säure muß dazu aber durch entsprechende Traubenreife gepuffert werden, was nur über natürlich niedrige Erträge auf kargen Böden und besten Lagen gelingt. Das wollte man aber nicht, weil die Rebsorte nie die Preise erzielen ließ, die selbst schlechte Hochertrags-Chardonnays und auf- oder entsäuerte Pinot Noirs bringen, die noch immer den Markt für Burgunder dominieren und nach wie vor ihre teuer bezahlenden Abnehmer finden.
Inzwischen hat man in den Appellation Bourgogne Aligoté und Aligoté Bouzeron den Ertrag auf 45 hl/ha begrenzt und immer mehr Winzer erkennen in Zeiten der Klimakrise das enorme Potential des Aligoté. Immerhin war die Rebsorte im 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Weine aus Meursault und 1930 wurde sie sogar für Corton-Charlemagne offiziell genehmigt.
Vermutlich waren es einmal mehr die Kunstdünger-Auswüchse der 1960er Jahre, die nicht nur die Böden in ganz Burgund langfristig ruinierten, sondern auch die Erträge so nachhaltig forcierten, daß auch der Ruf des Aligoté bis heute darunter litt. Inzwischen gibt es aber großartige Exemplare der Rebsorte, die es mit jedem Chardonnay Burgunds aufnehmen können, zu deutlich günstigerem Kurs und mit manchmal mehr Trinkvergnügen, weil weniger von der Mostschwefelung gezeichnet und in Stil und Charakter freier, ungeschminkter und lebendiger.
Ein großer Aligoté neuer Generation lebt von einem vibrierenden Säuregerüst, das fast weich in ein strahlend frisches, glasklares und reintöniges, trotzdem aber vielschichtig dicht agierendes Mundgefühl integriert ist, dem attraktiv weißblütiger, von nassem Stein umrahmter Duft den Sex großen Weißweines verleiht.
Aligoté ist, was kaum jemand weiß, eine der meist angebauten weißen Rebsorten im osteuropäischen Raum. Von der Ukraine über Moldawien bis nach Rumänien und Russland steht sie dort auf Tausenden von Hektar Rebfläche und liefert leichte, frische Weißweine mit frischer, aber milder Säure, die am besten jung getrunken schmecken.