Corvina, auch Corvina Veronese genannt, ist die dominierende rote Rebsorte in Valpolicella und Bardolino. Trotz der berühmten Weine, die sie hervorbringt, ist die Rebsorte selbst kaum bekannt. Dabei ist sie eine uralte autochthone, qualitativ hochwertige Sorte, deren Ursprung unbekannt ist, wie das bei so vielen lokal verbreiteten Rebsorten Italiens der Fall ist. Sie machen den besonderen Reiz italienischer Weine aus.
Corvina bringt leichten, fruchtigen Rotwein mit einer charakteristisch dezenten Bittermandelnote hervor. Ihre prägnante Säure kann ihren Wein durchaus hart wirken lassen. Im Nachklang erkennt man Corvina an den typischen Aromatik der Sauerkirsche. Um der Rebsorte das Magere und Harte zu nehmen, arbeiten manche Winzer mit neuem Faßholz, andere konzentrieren den Most, wie das vor allem im Valpolicella, dort besonders im Amarone, immer wieder der Fall ist. Nicht bei uns!
Die kleinen Beeren der Corvina enthalten wenig Gerbstoffe und wenig Farbe (Anthocyane), obwohl ihre Schalen ungewöhnlich dick sind. Das eignet sie besonders zum Trocknen für Amarone und Recioto und schützt sie zudem effizient vor Fäulnisbefall. Corvina gedeiht besonders gut auf den gut drainierten Kalkböden im Zentrum des Valpolicella. Sie entwickelt dort jene duftig transparente Struktur, die »echten« Valpolicella so eigenwillig regional schmecken läßt, leicht säuerlich macht, herb und bitter, leicht in der Struktur und mit ganz eigenwilliger Gerbstoffqualität, die ihr Geheimnis erst lüftet, wenn man sie zur Küche des Veneto genießt. Der Nachbar Bardolino hat es durch hohe Erträge aus industriell konventionellem Weinbau kaum zu spezifischem Charakter gebracht. Er fristet ein Dasein als weicher, unkomplizierter Rotwein, der einem Klischee folgt, das die Möglichkeiten seiner Herkunft nicht entfernt auszuschöpfen versteht. Daniele Delaini von der Villa Calicantus dürfte der einzige Produzent dort sein, der beweist, daß Bardolino richtig großer Rotwein sein kann. Wenn Valpolicella und Bardolino derart ambitioniert an- und authentisch ausgebaut werden, sind sie allerdings keine Weine für das deutsche Wohnzimmer-Sofa. Sie blühen erst zu entsprechender Küche auf und beweisen erst dann ihre besondere Eignung für den menschlichen Genuß.
Die DOC-Statuten im Valpolicella schreiben vor, die Corvina systematisch mit der neutralen Rondinella und anderen lokalen Rebsorten zu verschneiden. Kritiker monieren dies als »Verdünnung«. 2005 entdeckte man in DNA-Analysen, daß Corvina ein Elternteil der Rondinella ist, womit sich der Kreis venetianischer Rebsorten schließt. Mehr oder weniger reinsortig ausgebaut, beweist Corvina (illegal) in manchem Recioto oder Amarone, daß sie durchaus alkoholisch schweren Körper entwickeln kann, dessen warme, beerig würzige Aromafülle in Konsistenz und Dichte an Portwein erinnern kann. Ihr Verschnittpartner Rondinella ist eine spät reifende, lokale Rebsorte, die in vielen wichtigen Weinen des Veneto eine Rolle spielt. Sie wird aber nie sortenrein ausgebaut, weil der aus ihr gewonnene Rotwein kaum mehr als neutralen Charakter entwickelt. Trotzdem baut man sie auf immerhin knapp 3000 ha Rebfläche im Veneto an. Die Italiener werden schon wissen, warum sie das machen ...
Corvina, auch Corvina Veronese genannt, ist die dominierende rote Rebsorte in Valpolicella und Bardolino. Trotz der berühmten Weine, die sie hervorbringt, ist die Rebsorte selbst kaum bekannt. Dabei ist sie eine uralte autochthone, qualitativ hochwertige Sorte, deren Ursprung unbekannt ist, wie das bei so vielen lokal verbreiteten Rebsorten Italiens der Fall ist. Sie machen den besonderen Reiz italienischer Weine aus.
Corvina bringt leichten, fruchtigen Rotwein mit einer charakteristisch dezenten Bittermandelnote hervor. Ihre prägnante Säure kann ihren Wein durchaus hart wirken lassen. Im Nachklang erkennt man Corvina an den typischen Aromatik der Sauerkirsche. Um der Rebsorte das Magere und Harte zu nehmen, arbeiten manche Winzer mit neuem Faßholz, andere konzentrieren den Most, wie das vor allem im Valpolicella, dort besonders im Amarone, immer wieder der Fall ist. Nicht bei uns!
Die kleinen Beeren der Corvina enthalten wenig Gerbstoffe und wenig Farbe (Anthocyane), obwohl ihre Schalen ungewöhnlich dick sind. Das eignet sie besonders zum Trocknen für Amarone und Recioto und schützt sie zudem effizient vor Fäulnisbefall. Corvina gedeiht besonders gut auf den gut drainierten Kalkböden im Zentrum des Valpolicella. Sie entwickelt dort jene duftig transparente Struktur, die »echten« Valpolicella so eigenwillig regional schmecken läßt, leicht säuerlich macht, herb und bitter, leicht in der Struktur und mit ganz eigenwilliger Gerbstoffqualität, die ihr Geheimnis erst lüftet, wenn man sie zur Küche des Veneto genießt. Der Nachbar Bardolino hat es durch hohe Erträge aus industriell konventionellem Weinbau kaum zu spezifischem Charakter gebracht. Er fristet ein Dasein als weicher, unkomplizierter Rotwein, der einem Klischee folgt, das die Möglichkeiten seiner Herkunft nicht entfernt auszuschöpfen versteht. Daniele Delaini von der Villa Calicantus dürfte der einzige Produzent dort sein, der beweist, daß Bardolino richtig großer Rotwein sein kann. Wenn Valpolicella und Bardolino derart ambitioniert an- und authentisch ausgebaut werden, sind sie allerdings keine Weine für das deutsche Wohnzimmer-Sofa. Sie blühen erst zu entsprechender Küche auf und beweisen erst dann ihre besondere Eignung für den menschlichen Genuß.
Die DOC-Statuten im Valpolicella schreiben vor, die Corvina systematisch mit der neutralen Rondinella und anderen lokalen Rebsorten zu verschneiden. Kritiker monieren dies als »Verdünnung«. 2005 entdeckte man in DNA-Analysen, daß Corvina ein Elternteil der Rondinella ist, womit sich der Kreis venetianischer Rebsorten schließt. Mehr oder weniger reinsortig ausgebaut, beweist Corvina (illegal) in manchem Recioto oder Amarone, daß sie durchaus alkoholisch schweren Körper entwickeln kann, dessen warme, beerig würzige Aromafülle in Konsistenz und Dichte an Portwein erinnern kann. Ihr Verschnittpartner Rondinella ist eine spät reifende, lokale Rebsorte, die in vielen wichtigen Weinen des Veneto eine Rolle spielt. Sie wird aber nie sortenrein ausgebaut, weil der aus ihr gewonnene Rotwein kaum mehr als neutralen Charakter entwickelt. Trotzdem baut man sie auf immerhin knapp 3000 ha Rebfläche im Veneto an. Die Italiener werden schon wissen, warum sie das machen ...