In Italien reizvolle und interessante Weine zu finden ist das eine. Dort spannende Rebsorten zu finden, das andere. Zumindest letzteres funktioniert bestens, denn Italien hat diesbezüglich enorm viel zu bieten. Man könnte ein eigenes Sortiment, eine eigene Firma, ausschließlich diesem Thema widmen.
Eine Rebsorte, die uns reizt, seit wir sie vor über dreißig Jahren das erste Mal im Glas hatten, ist Lagrein. Ihre dunkelfarbigen, merkwürdig laktisch schmeckenden, samtig weichen und stets raffiniert kühl wirkenden Rotweine besitzen einen ganz eigenen Reiz. Sie sind absolut eigenständig, mit nichts vergleichbar, faszinierend unberührt von Moden und Trends. Eine Rebsorte, die irgendwie in sich zu ruhen scheint im lauten Geschrei und Gejubel des Weinmarktes. Regionalcharakter in purezza. Weinindividualität, die Staunen macht ob ihres eigenständigen Rebsortencharakters. Lagrein gibt es wirklich nur in Südtirol. Und auch dort gibt es gute und schlechte und es fällt schwer zu formulieren, was genau den Reiz eines wirklich guten Lagrein ausmacht.
Lagrein wurde schon im 17. Jahrhundert in Urkunden des Benediktinerklosters Muri bei Bozen erwähnt. Man munkelt, daß die Rebsorte, nomen est omen, aus dem Lagarina-Tal im Trentino stammt. Niemand weiß Genaues. Laut neuesten genetischen Untersuchungen soll Lagrein mit den Trentiner Rebsorten Teroldego und Marzemino verwandt sein, was Sinn zu machen scheint. Auch eine Verwandtschaft zur Syrah wird aktuell untersucht und eine Studie aus dem Jahr 2010 gibt als mögliche Kreuzungseltern Teroldego x Schiava Gentile (= Edelvernatsch) an, was geschmacklich noch mehr Sinn zu machen scheint
Von all den genannten Rebsorten hat Lagrein etwas in sich: Vom Teroldego die dunkelwürzige, seriös samtige gerbstoffdichte Struktur, aber auch die ätherische Frische mit den merkwürdig schönen Graphit-Noten und den blauen, an Lorbeer, Wacholder und frisch gespitzten Bleistift erinnernden, sehnsüchtig machenden Kinderzeiten-Geruch. Vom Vernatsch die Fröhlichkeit und Lebendigkeit, die etwas unseriöse Nichtpräzision im Mundgefühl und den lebenslustigen Sauffaktor, die Trinkfreudigkeit und die typisch laktischen Aromen, die an verbrannte Milch und frisches Joghurt erinnern und den Rebsortencharakter eben doch präzise beschreibbar machen. Italiens faszinierende Weinwelt. Reise in die unbekannte Historie so mancher Rebsorte. Mit einem guten Lagrein im Glas nachdenklich stimmend und genüßlich erlebbar zugleich.
In Italien reizvolle und interessante Weine zu finden ist das eine. Dort spannende Rebsorten zu finden, das andere. Zumindest letzteres funktioniert bestens, denn Italien hat diesbezüglich enorm viel zu bieten. Man könnte ein eigenes Sortiment, eine eigene Firma, ausschließlich diesem Thema widmen.
Eine Rebsorte, die uns reizt, seit wir sie vor über dreißig Jahren das erste Mal im Glas hatten, ist Lagrein. Ihre dunkelfarbigen, merkwürdig laktisch schmeckenden, samtig weichen und stets raffiniert kühl wirkenden Rotweine besitzen einen ganz eigenen Reiz. Sie sind absolut eigenständig, mit nichts vergleichbar, faszinierend unberührt von Moden und Trends. Eine Rebsorte, die irgendwie in sich zu ruhen scheint im lauten Geschrei und Gejubel des Weinmarktes. Regionalcharakter in purezza. Weinindividualität, die Staunen macht ob ihres eigenständigen Rebsortencharakters. Lagrein gibt es wirklich nur in Südtirol. Und auch dort gibt es gute und schlechte und es fällt schwer zu formulieren, was genau den Reiz eines wirklich guten Lagrein ausmacht.
Lagrein wurde schon im 17. Jahrhundert in Urkunden des Benediktinerklosters Muri bei Bozen erwähnt. Man munkelt, daß die Rebsorte, nomen est omen, aus dem Lagarina-Tal im Trentino stammt. Niemand weiß Genaues. Laut neuesten genetischen Untersuchungen soll Lagrein mit den Trentiner Rebsorten Teroldego und Marzemino verwandt sein, was Sinn zu machen scheint. Auch eine Verwandtschaft zur Syrah wird aktuell untersucht und eine Studie aus dem Jahr 2010 gibt als mögliche Kreuzungseltern Teroldego x Schiava Gentile (= Edelvernatsch) an, was geschmacklich noch mehr Sinn zu machen scheint
Von all den genannten Rebsorten hat Lagrein etwas in sich: Vom Teroldego die dunkelwürzige, seriös samtige gerbstoffdichte Struktur, aber auch die ätherische Frische mit den merkwürdig schönen Graphit-Noten und den blauen, an Lorbeer, Wacholder und frisch gespitzten Bleistift erinnernden, sehnsüchtig machenden Kinderzeiten-Geruch. Vom Vernatsch die Fröhlichkeit und Lebendigkeit, die etwas unseriöse Nichtpräzision im Mundgefühl und den lebenslustigen Sauffaktor, die Trinkfreudigkeit und die typisch laktischen Aromen, die an verbrannte Milch und frisches Joghurt erinnern und den Rebsortencharakter eben doch präzise beschreibbar machen. Italiens faszinierende Weinwelt. Reise in die unbekannte Historie so mancher Rebsorte. Mit einem guten Lagrein im Glas nachdenklich stimmend und genüßlich erlebbar zugleich.