Die sogenannten autochthonen Rebsorten sind ein lohnenden Abenteuer. Seit wir uns vor über 30 Jahrern mit ihnen zu beschäftigen begannen, gibt es kein Entkommen mehr. Überall in Europa suchen wir nach solchen alten, lokal angestammten, oft auch uns unbekannten, vergessenen oder vom Aussterben bedrohten, oft nur noch auf winzigen Flächen angebauten oder in alten gemischten Sätzen versteckten und dort mühsam identifizierten Rebsorten, die noch unverzüchtete, ursprüngliche Genetik besitzen und so eine natürliche Biodiversität zelebrieren, die der erschreckenden genetischen Monokultur moderner, auf Hochleistung gezüchteter Rebsorten aus den Zuchtanstalten zertifizierter Rebzüchter, die fast alle modernen Weinberge in Europa dominiert, eine aufregend andere, sehr vil buntere Färbung in Stil und Charakter entgegenstellen. Wir finden diese so aufregend, daß wir uns der Welt der autochthonen Rebsorten mit Haut und Haaren verschrieben haben.
Eine der ersten autochthonen Rebsorten, die wir damals importierten, war die ligurische Rossese. Wir hatten damals noch nicht den blassesten Dunst von autochthonen Sorten und wunderten uns nur, warum diese uns unbekannte Rossese, über die wir damals auch keinerlei Literatur fanden, so ganz anders roch und schmeckte als alles, das wir bis dahin im Glas hatten. Wir nahmen weitere alte Rebsorten wie Teroldego, Pigato, Ribolla, Marzemino und Lagrein in unser Programm auf - und waren mitten in der Suche nach dem Grund für ihr Anderssein, der uns bis heute beschäftigt.
Die Rebsorte Rossese war schon im 15. Jahrhundert hochgeschätzt und wird im italienischen Ligurien entsprechend erwähnt. Damals kannte man Rebsorten noch nicht, sie spielten keine Rolle im Wein, der damals mehr Wasserersatz als Genussmittel war. Insofern nannte man damals viele Rebsorten »Rossese«, bis heute ist deshalb weder der Ursprung der heutigen Rossese geklärt, noch ist klar, um welche Rebsorten es sich damals unter dem Namen handelte.
Die heutige Rossese gibt es in zwei Varianten, wobei die eine, Rossese di Campochiesa, als dickschalige Variante rund um die Ortschaft Albenga angebaut wird, die andere, ebenfalls dickschalig, als Rossese di Dolceaqua in der Gegen rund um Ventimiglia, nahe der französischen Grenze. Letztere stellte sich in DNA-Analysen als die fast ausschließlich im französischen Nachbar-Departement Var angebaute Rebsorte Tibouren heraus. Die italienischen Regularien unterscheiden nicht zwischen den beiden Varianten und so muß man hinnehmen, daß man nie genau weiß, welche Rossese man nun im Glas hat.
Eine gute Rossese wirkt ungewöhnlich vibrierend und lebendig im Mundgefühl durch angenehm spröde Gerbstoffe, die durch eine lebendige Säure Frische und Strahlkraft entfalten. Sie duftet exotisch intensiv nach Sauerkirschen und Rosenblättern und besitzt mittleren bis leichten Körper, der je nach Weinbereitung durchaus an Pinot Noir erinnern kann, mit ähnlich dunkelroter, aber transparenter Farbtönung. Unbedingt probieren - und vorher unbedingt dekantieren ...
Die sogenannten autochthonen Rebsorten sind ein lohnenden Abenteuer. Seit wir uns vor über 30 Jahrern mit ihnen zu beschäftigen begannen, gibt es kein Entkommen mehr. Überall in Europa suchen wir nach solchen alten, lokal angestammten, oft auch uns unbekannten, vergessenen oder vom Aussterben bedrohten, oft nur noch auf winzigen Flächen angebauten oder in alten gemischten Sätzen versteckten und dort mühsam identifizierten Rebsorten, die noch unverzüchtete, ursprüngliche Genetik besitzen und so eine natürliche Biodiversität zelebrieren, die der erschreckenden genetischen Monokultur moderner, auf Hochleistung gezüchteter Rebsorten aus den Zuchtanstalten zertifizierter Rebzüchter, die fast alle modernen Weinberge in Europa dominiert, eine aufregend andere, sehr vil buntere Färbung in Stil und Charakter entgegenstellen. Wir finden diese so aufregend, daß wir uns der Welt der autochthonen Rebsorten mit Haut und Haaren verschrieben haben.
Eine der ersten autochthonen Rebsorten, die wir damals importierten, war die ligurische Rossese. Wir hatten damals noch nicht den blassesten Dunst von autochthonen Sorten und wunderten uns nur, warum diese uns unbekannte Rossese, über die wir damals auch keinerlei Literatur fanden, so ganz anders roch und schmeckte als alles, das wir bis dahin im Glas hatten. Wir nahmen weitere alte Rebsorten wie Teroldego, Pigato, Ribolla, Marzemino und Lagrein in unser Programm auf - und waren mitten in der Suche nach dem Grund für ihr Anderssein, der uns bis heute beschäftigt.
Die Rebsorte Rossese war schon im 15. Jahrhundert hochgeschätzt und wird im italienischen Ligurien entsprechend erwähnt. Damals kannte man Rebsorten noch nicht, sie spielten keine Rolle im Wein, der damals mehr Wasserersatz als Genussmittel war. Insofern nannte man damals viele Rebsorten »Rossese«, bis heute ist deshalb weder der Ursprung der heutigen Rossese geklärt, noch ist klar, um welche Rebsorten es sich damals unter dem Namen handelte.
Die heutige Rossese gibt es in zwei Varianten, wobei die eine, Rossese di Campochiesa, als dickschalige Variante rund um die Ortschaft Albenga angebaut wird, die andere, ebenfalls dickschalig, als Rossese di Dolceaqua in der Gegen rund um Ventimiglia, nahe der französischen Grenze. Letztere stellte sich in DNA-Analysen als die fast ausschließlich im französischen Nachbar-Departement Var angebaute Rebsorte Tibouren heraus. Die italienischen Regularien unterscheiden nicht zwischen den beiden Varianten und so muß man hinnehmen, daß man nie genau weiß, welche Rossese man nun im Glas hat.
Eine gute Rossese wirkt ungewöhnlich vibrierend und lebendig im Mundgefühl durch angenehm spröde Gerbstoffe, die durch eine lebendige Säure Frische und Strahlkraft entfalten. Sie duftet exotisch intensiv nach Sauerkirschen und Rosenblättern und besitzt mittleren bis leichten Körper, der je nach Weinbereitung durchaus an Pinot Noir erinnern kann, mit ähnlich dunkelroter, aber transparenter Farbtönung. Unbedingt probieren - und vorher unbedingt dekantieren ...