Von der Provence haben alle schon mal gehört. Sie steht, zusammen mit der Toskana, für unser Bild des mediterranen Südens: Hoch aufragende Zedern wiegen sich im Wind, Lavendelfelder leuchten in der Sonne, Ölbäume glitzern im gleißenden Licht, Dörfer wie aus dem Mittelalter, viel Römisches und Romanisches.
Wenn man von Norden das Rhônetal hinunterfährt, beginnt links die Provence mit dem Hausberg der südlichen Rhône, dem legendären Mont Ventoux. Auf der Rhôneseite genau gegenüber im Westen sieht man sie von weitem, die Berge der Cevennen, die kaum jemand hierzulande kennt. Sie sind der südöstlichste Teil des französischen Zentralmassivs, liegen in den Departements Lozère, wo das Klima atlantisch ist, sowie im Gard und im Herault, wo das Klima mediterran ist, und sind landschaftlich faszinierend vielfältig, historisch spannend wie ein Krimi und für Wanderer und Freunde unberührter Natur ein rares Paradies.
Eindrucksvolle Karstgebirge mit engen Schluchten und spektakulär steilen Felswänden wechseln sich mit kargen, dünn besiedelten Hochebenen ab, den sogenannten Causses, einer steinigen, einsam und verlassen wirkenden, trockenen, unfruchtbaren Landschaft, in der es noch Hochmoore gibt und die so abweisend wirkt, daß sie in ihrer ursprünglichen, unberührten Wildheit und Einsamkeit unweigerlich fasziniert. Die Hochebenen werden von Flüssen getrennt, die sich über Jahrhunderte tief in den Kalkstein gefressen haben. Die Cèze und der Gardon, der Lot und der Tarn, die Jonte und die Durbie bilden teils tiefe, wilde Schluchten, in der man auf sattes Grün und tiefe, dunkle Wälder trifft. Die Eßkastanie, in Frankreich Châtaigne genannt, dominiert im Departement Gard große Teile der Wälder. Sie war für die Menschen dort über Jahrhunderte hinweg Getreideersatz und bestimmt noch heute Landschaftsbild und Wirtschaft. Die Cevennen sind, von ein paar wenigen Orten und Hauptrouten in der Ferienzeit abgesehen, weitgehend untouristisch. Sie sind karg und einsam. Noch im letzten Jahrhundert sind Menschen in den einsamen und nur schwer zugänglichen Weilern und Dörfern der zentralen Cevennen verhungert.
Das Zeitalter der christlichen Kreuzzüge, in dem die Kirche die Lehre vom gerechten Krieg gegen die teuflischen Heiden propagiert, die alle Grausamkeit rechtfertigt, hat die Cevennen geprägt und bis zum heutigen Tag zum Protestanten-Land gemacht. Der Protestantismus kam zwar erst im späten sechzehnten Jahrhundert in die abgelegene Berggegend, fand aber unter den Bauern und Handwerkern, den sogenannten »Kamisarden«, wie man die rebellische Bevölkerung nach ihren Wollhemden nannte, nach dem Toleranzedikt von Nantes (1598) schnell zahlreiche Anhänger. Als 1685 das Edikt Ludwig XIV., der damit die Glaubenseinheit des Landes wiederherstellen wollte, widerrufen wurde, führte dies unter den Protestanten in ganz Frankreich zu heftigem Widerstand. In den Cevennen führte der Widerstand zum Aufstand, den die Staatsgewalt und der katholische Klerus mit brutaler Gewalt niederzuschlagen versuchten. Wer nicht abschwor, kam auf die Galeeren oder wurde hingerichtet. 466 Dörfer und Weiler wurden damals zerstört, um den Rebellen die Unterstützung vor Ort zu nehmen. Gegen die brutale Verfolgung erhob sich ein blutiger Aufstand, der im Juli 1702 begann und 1704 mit der Niederlage der aufständischen Protestanten endete. Den Geist des Widerstandes spürt man noch heute in den Cevennen. Sie sind, gestern wie heute, Rückzugsgebiet für Künstler, Stadtflüchtige, Individualisten und all jene, die sich dem industriellen Fortschritt und seiner hektischen Beschleunigung des Lebens verweigern. In den Cevennen weht ein Geist gegen den Zeitgeist, der sie zu einem besonderen Ort auf der Welt macht.
Seit der Klimawandel den Weinbau in den Ebenen des Languedoc existentiell herausfordert, entwickelt sich in den Höhenlagen der Cevennen auf wenigen Hektar spärlicher Weinbau, der höchst erstaunliche Qualitäten hervorbringt.
Mehr Infos zur Region hier.
Von der Provence haben alle schon mal gehört. Sie steht, zusammen mit der Toskana, für unser Bild des mediterranen Südens: Hoch aufragende Zedern wiegen sich im Wind, Lavendelfelder leuchten in der Sonne, Ölbäume glitzern im gleißenden Licht, Dörfer wie aus dem Mittelalter, viel Römisches und Romanisches.
Wenn man von Norden das Rhônetal hinunterfährt, beginnt links die Provence mit dem Hausberg der südlichen Rhône, dem legendären Mont Ventoux. Auf der Rhôneseite genau gegenüber im Westen sieht man sie von weitem, die Berge der Cevennen, die kaum jemand hierzulande kennt. Sie sind der südöstlichste Teil des französischen Zentralmassivs, liegen in den Departements Lozère, wo das Klima atlantisch ist, sowie im Gard und im Herault, wo das Klima mediterran ist, und sind landschaftlich faszinierend vielfältig, historisch spannend wie ein Krimi und für Wanderer und Freunde unberührter Natur ein rares Paradies.
Eindrucksvolle Karstgebirge mit engen Schluchten und spektakulär steilen Felswänden wechseln sich mit kargen, dünn besiedelten Hochebenen ab, den sogenannten Causses, einer steinigen, einsam und verlassen wirkenden, trockenen, unfruchtbaren Landschaft, in der es noch Hochmoore gibt und die so abweisend wirkt, daß sie in ihrer ursprünglichen, unberührten Wildheit und Einsamkeit unweigerlich fasziniert. Die Hochebenen werden von Flüssen getrennt, die sich über Jahrhunderte tief in den Kalkstein gefressen haben. Die Cèze und der Gardon, der Lot und der Tarn, die Jonte und die Durbie bilden teils tiefe, wilde Schluchten, in der man auf sattes Grün und tiefe, dunkle Wälder trifft. Die Eßkastanie, in Frankreich Châtaigne genannt, dominiert im Departement Gard große Teile der Wälder. Sie war für die Menschen dort über Jahrhunderte hinweg Getreideersatz und bestimmt noch heute Landschaftsbild und Wirtschaft. Die Cevennen sind, von ein paar wenigen Orten und Hauptrouten in der Ferienzeit abgesehen, weitgehend untouristisch. Sie sind karg und einsam. Noch im letzten Jahrhundert sind Menschen in den einsamen und nur schwer zugänglichen Weilern und Dörfern der zentralen Cevennen verhungert.
Das Zeitalter der christlichen Kreuzzüge, in dem die Kirche die Lehre vom gerechten Krieg gegen die teuflischen Heiden propagiert, die alle Grausamkeit rechtfertigt, hat die Cevennen geprägt und bis zum heutigen Tag zum Protestanten-Land gemacht. Der Protestantismus kam zwar erst im späten sechzehnten Jahrhundert in die abgelegene Berggegend, fand aber unter den Bauern und Handwerkern, den sogenannten »Kamisarden«, wie man die rebellische Bevölkerung nach ihren Wollhemden nannte, nach dem Toleranzedikt von Nantes (1598) schnell zahlreiche Anhänger. Als 1685 das Edikt Ludwig XIV., der damit die Glaubenseinheit des Landes wiederherstellen wollte, widerrufen wurde, führte dies unter den Protestanten in ganz Frankreich zu heftigem Widerstand. In den Cevennen führte der Widerstand zum Aufstand, den die Staatsgewalt und der katholische Klerus mit brutaler Gewalt niederzuschlagen versuchten. Wer nicht abschwor, kam auf die Galeeren oder wurde hingerichtet. 466 Dörfer und Weiler wurden damals zerstört, um den Rebellen die Unterstützung vor Ort zu nehmen. Gegen die brutale Verfolgung erhob sich ein blutiger Aufstand, der im Juli 1702 begann und 1704 mit der Niederlage der aufständischen Protestanten endete. Den Geist des Widerstandes spürt man noch heute in den Cevennen. Sie sind, gestern wie heute, Rückzugsgebiet für Künstler, Stadtflüchtige, Individualisten und all jene, die sich dem industriellen Fortschritt und seiner hektischen Beschleunigung des Lebens verweigern. In den Cevennen weht ein Geist gegen den Zeitgeist, der sie zu einem besonderen Ort auf der Welt macht.
Seit der Klimawandel den Weinbau in den Ebenen des Languedoc existentiell herausfordert, entwickelt sich in den Höhenlagen der Cevennen auf wenigen Hektar spärlicher Weinbau, der höchst erstaunliche Qualitäten hervorbringt.
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