Lambrusco. Schäumend pures Vergnügen

Es gibt ihn in allen nur erdenklichen Spielarten: Vom lilaschwarzen säurearmen Grasparossa bis zum hell transparenten, erfrischend säuerlichen Sorbara; vom knochentrockenen Spumante von Champagner ähnlicher Qualität bis zum köstlich mild perlenden »Amabile«, der sich als »lieblich« erweist, nicht aber als pappig süß. 

Guter Lambrusco neuer Schule ist einer der fröhlichsten und erfrischendsten roten Schaumweine, den die Weinwelt kennt

Lambrusco wird aus drei gleichnamigen, aber sehr unterschiedliche Weine ergebenden Rebsorte gekeltert. Sie sind vermutlich ziemlich alt, weshalb ihr Ursprung, wie so oft in Italien, im Dunkeln liegt. Es gibt über 60 verschiedene lokale Abarten von ihnen. Lambrusco ist tief und fest in der Küche seiner Region verwurzelt, er ist der ideale Begleiter von Schinken, Mortadella und Parmesan, Modena und Parma sind schließlich nicht weit.

Seriöser »Männerwein« hin, fröhlicher »Damenwein« her - ob knochentrocken oder lieblich, ob säuerlich frisch (Lambrusco di Sorbara) oder saftig mild (Lambrusco Grasparossa), ob hell (Sorbara) oder schwarz (Grasparossa) in der Farbe - Lambrusco in seiner Vielfalt und Eigenart ist eine ganz eigene Welt des Weines, eine exemplarisch regionale zudem. Hochwertiger, engagiert produzierter Lambrusco löst auf jeden Fall immer und überall Lebensfreude aus. Er ist leicht und frisch und wirkt belebend. Man genießt ihn am besten im Sommer auf der Terrasse zu aromaintensiver Sommerkost vom Grill. 

Wenn man die Rebsorten nicht radikal im Ertrag zügelt, liefern sie schier unglaubliche Mengen an Trauben. Deshalb konnten in den sechziger und siebziger Jahren Fluten von Lambrusco den internationalen Markt überschwemmen. Alleine in die USA gingen damals 3 Millionen Kisten jährlich. Diese Zeiten sind vorbei und heute muß sich ein Lambrusco-Winzer schon ganz schön bewegen, will er noch Aufmerksamkeit erregen. Deshalb folgt auf die Masse von gestern die Klasse von heute. Vertrauen Sie Ihrer Zunge und lassen Sie sich auf das Abenteuer Lambrusco ein. Wir bieten ihn in authentischer Bestform an.

Lambrusco Grasparossa

So heißt jene rote Rebsorte, die in 14 Gemeinden rund um die norditalienische Universitäts- und Industriestadt Modena für den DOC-Wein Lambrusco Grasparossa di Castelvetro angebaut wird. Sie liefert gleichmäßig hohe Erträge, weil sie aufgrund ihrer dicken Beerenschale krankheitsresistent ist. Es ist diese dicke Beeren-Schale, die ihrem Wein das so charakteristisch dunkle Purpur verleiht (siehe Bild oben) und ihn damit grundlegend vom farblich viel helleren und transparenteren, säuerlich frischen Lambrusco di Sorbara unterscheidet, der weit weniger exportiert, als vor allem vor Ort getrunken wird.

Grasparossa von Enrico Manzini gibt es in der trockenen Version L´Acino (rechts im Bild), die den kleinen Familienbetrieb weit über die Emilia-Romagna hinaus bekannt gemacht hat und als Musterbeispiel der Qualitäts-Entwicklung in Sachen Lambrusco gilt. Enricos traditionell lieblicher Amabile erfreut sich bei unseren Kunden größter Beliebtheit, und sein Lambrusco Rosé hat sich als Fior di Lambrusco mit hinreißend weichem Schmelz und duftigem Charme einen begeisterten Freundeskreis erobert, der ihn gut gekühlt auf der Terrasse zelebriert, am Grill, zum Apero oder auch zum Ausklang hinterher.

Lambrusco di Sorbara

Das ist nicht nur der Name jener roten Rebsorte, aus der dieser nach ihr benannte Lambrusco gekeltert wird, es ist auch der Name eines Weinbaugebietes nördlich der Stadt Modena. Die dort produzierten Schaumweine werden aber nicht nur aus Lambrusco di Sorbara gekeltert, sondern auch aus Lambrusco Salamino und es gibt sie in den Geschmacksrichtungen Brut, Secco, Amabile, Abboccato oder Dolce.

Trockenen Lambrusco di Sorbara, wie wir ihn anbieten, prägt unverwechselbar rassig frische Säure und ein an Himbeeren, rote Johannisbeeren und frisches Rhabarbermus erinnerndes Aroma, sowie ein Alkoholgehalt zwischen 10,5 und 12 %. Er gilt als die feinste Version eines Lambruscos, wird hierzulande ob seiner eigenwillig mageren, säuerlich frischen Art aber nur selten angeboten. Man trinkt ihn wie Champagner gut gekühlt, aber nicht eiskalt.

Die Cantina della Volta versektet ihre diversen Sorbaras per traditioneller Flaschengärung über 2-4 Jahre hinweg auf der Hefe. Sie ist damit die absolute Ausnahme in der Region. Christian Bellei, das Gesicht der Cantina della Volta und ein begnadeter Schaumweintechniker, genießt den Ruf, einer der besten seines Faches in Italien zu sein und man sagt ihm nach, Lambrusco wieder zu einem der großen Schaumweine Italiens gemacht zu haben. Kein anderer seiner vielen Schaumweine steht so dafür wie sein traditionell hergestellter Rimosso (links im Bild), der ohne Hefeabzug ins Glas kommt, also die Hefe der zweiten Gärung enthält und deshalb ungewohnt hefetrüb erscheint. Schütteln Sie diese Hefe unbedingt vor dem Öffnen behutsam auf, damit sie als Zeichen besonderer Natürlichkeit und wiederbelebter Tradition ins Glas kommt. Die Cantina della Volta macht Lambrusco zum so fröhlichen wie originellen Schaumweinvergnügen, das selbst den kritischsten Weinfreund überzeugen wird.

Unsere drei Lambrusco-Produzenten

Enrico Manzini

Es ist immer wieder beeindruckend, wie sehr der Mensch hinter dem Etikett dem Inhalt seiner Flaschen gleicht. Enrico und sein Bruder sind zwei fröhliche Zeitgenossen. Sie bewirtschaften ihren kleinen Familienbetrieb, zu dem auch ein kleines Hotel und ein sehr beliebtes Restaurant mit regionaler Küche gehört, im Wein noch immer konventionell. Die einzige Ausnahme in unserem Programm, denn ihre Grasparossa gehören nun mal zu den besten des Marktes. So fröhlich und lebenslustig die Brüder Manzini sind, so fröhlich und lebenslustig sind ihre Weine. Unkompliziert in Anspruch und Wirklichkeit, sauber produziert, professionell abgefüllt und stets ein Vergnügen. Wenn sie jetzt noch Bio wären....

Christian Bellei

Christian Bellei ist das Mastermind hinter den Etiketten der Cantina della Volta. Sein Betrieb ist noch jung, hat sich aber schnell einen Namen gemacht. Christian Bellei hat lange Jahre in der Champagne gearbeitet und ist heute der einzige, der seine Lambrusci wie Champagner herstellt, also lange auf der Hefe der zweiten Gärung reifen läßt, bevor er sie auf den Markt bringt. Das verwirrt Kunden immer wieder, die dann monieren, wie wir es uns erlauben können, ihnen einen vier oder fünf Jahre alten Lambrusco anzubieten.. Dabei reift selbst Christians »einfacher« BRUTROSSO 27 Monate auf der Hefe, um sein wunderbar feines Blasenspiel zu entwickeln. Ein Ausnahmebetrieb besonderen Anspruchs.

Max Brondolo

Max Brondolo ist der Intellektuelle unter unseren Lambrusco-Winzern. Der Quereinsteiger folgt 2017 dem Ruf seiner inneren Stimme und macht sich binnen weniger Jahre zum wohl aufregendsten Betrieb in Sachen Lambrusco. Max ist Mitglied bei VinNatur®, seine sechs Hektar bewirtschaftet er biodynamisch, er füllt mit minimalstem Schwefel ab, und absolviert auch die zweite Gärung zur Bildung der Kohlensäure in der Flasche spontan, in dem er die Grundweine mit eingefrorenem Most des gleichen Jahrgangs impft. Ein riskantes Verfahren, das Erfahrung und Können braucht und außer ihm kaum jemand wagt. Max steht für spannende Originale mit weicher Kohlensäure, viel Geschmack und noch mehr Charakter.

Die Lambrusci der Brüder Mancini sind durchweg Frizzante. Dazu werden die Trauben nach der Ernte zu Stillwein gekeltert, der nach der Gärung bei konstanter Temperatur in großen Edelstahltanks lagert. Treffen Aufträge ein, wird in Wein gelöster Zucker mit Hefe zugegeben, die Tanks werden druckfest verschlossen, der Hefesatz aufgerührt, die zweite Gärung beginnt. Ist sie beendet, wird die Dosage zugegeben, der Wein auf Minusgerade gekühlt, um die Kohlensäure inaktiv zu machen, der Wein kann gefüllt werden. Als Frizzante sind die Manzini-Lambrusci weich, fröhlich und wenig belastend im Spiel der Blasen, das im Glas aber nicht allzulange hält. 

Christian Bellei von der Cantina della Volta versektet seine Schaumweine per traditioneller Flaschengärung. Sie hat er in der Champagne gelernt. Dort liegt die Kunst der Qualität auch im Druck auf der Flasche, der bei 6 bar liegt. Um ihn auszuhalten, hat man die schwere Flasche mit dem dicken Boden erfunden. Um das Blasenspiel über den Druck so fein und persistent wie möglich entwickeln zu können, braucht es nicht nur konstante Lager- und Reife-Temperatur über sehr lange Zeiträume, sondern bei der Abfüllung auch aufwendige Technik. So entstehen hier im Zusammenspiel mit Christian Belleis Perfektionismus noble, persistent fein perlende Schaumweine. 

Bei Max Brondolo ist alles anders. Zwar prägt auch bei ihm die besondere Technik der Versektung den Charakter seiner Schaumweine, ihm geht es aber vor allem um die alten Reben seiner historischen Pergola-Anlagen. Er ist auch einer der wenigen, der die alten, vom Aussterben bedrohten Rebsorten des Lambrusco noch im Anbau hat, weiß wie rot. Aus ihnen produziert er nicht nur seine originellen Naturschaumweine, sondern auch so aufregende wie hochklassige Stillweine, die es im Lambrusco so gut wie gar nicht mehr gibt. Durch sein spezielles Versektungsverfahren weisen seine Schaumweine nur wenig Schaum und feines, manchmal kaum spürbares Blasenspiel auf.

Die derzeit lieferbaren Weine

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2021 »Trifalco« Rosso Frizzante Podere Sottoilnoce

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2023 »Valtiberia« White Sparkling Podere Sottoilnoce

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2022 »Confine« Lambrusco Viti Vecchie Podere Sottoilnoce

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